© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  23/12 01. Juni 2012

Frisch gepresst

Ostpreußen 1945 bis 1948. Geboren 1930 im Königsberg benachbarten Kreis Labiau, erlebten und erlitten die Zwillinge Alice und Christel Faust mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern die sowjetische Eroberung und Besetzung ihrer Heimat vom Winter 1944/45 bis zur Ausweisung nach Mitteldeutschland im Oktober 1948. Auch wer viele Zeugnisse vom Untergang Ostpreußens kennt, den dürften Christel Wels‘ Erinnerungen an vier Jahre im „Totenland“ (Robert Jungk) zutiefst erschüttern. Die Faust-Kinder wurden Augenzeugen und Opfer bestialischer Massaker, die uniformierte Sowjethorden im Februar 1945 an deutschen Zivilisten im Königsberger Vorort Metgethen verübten. Nach der Rückkehr in ihren Labiauer Heimatkreis führten sie mit ihrer Mutter ein von Rechtlosigkeit, Hunger, Angst, Vergewaltigungen und der Deportation der ältesten Schwester gekennzeichnetes Sklavendasein auf einer Kolchose. Jede Seite dieses schlichten Berichtes, dessen Lektüre starke Nerven erfordert, widerlegt die bundesrepublikanische Geschichtslüge von der „Befreiung“ Deutschlands durch seine Kriegsgegner. (dg)

Christel Wels: Wir hatten immer Angst. Die Kriegsschicksalsjahre der Zwillinge Christel und Alice Faust in Ostpreußen 1945-1948. Stramm Verlag, St. Michaelisdonn 2011, 180 Seiten, Abb., 12,90 Euro

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen