© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  23/12 01. Juni 2012

Lesereinspruch

Unernste Warnung

Zu: „Die Chance nutzen“ von Norbert Geis (JF 22/12)

Der Aufmacher Ihrer letzten Ausgabe nennt unter dem Titel „Letzte Warnung“ zwölf triftige Gründe, weshalb der ESM vom Deutschen Bundestag und also auch von Herrn Geis abgelehnt werden sollte. Als Rechtsanwalt müßte er wissen, was die Punkte 8 bis 12 des ESM bedeuten: die Einrichtung einer unbeschränkten Diktatur der ESM-Gouverneure über die EU.

Man traut seinen Augen nicht, dann auf Seite 2 der JUNGEN FREIHEIT von Norbert Geis zu lesen: „Im Notfall kann der dauerhafte Rettungsschirm (ESM) einspringen und die nötigen Reformen fordern.“ Der ESM pumpt erst mal unser Geld in den „Notfall“. Reformen kann er zwar fordern, und die werden auch versprochen, damit das Geld fließt, aber ob die auch ausgeführt werden und gar erfolgreich sind, steht auf einem ganz anderen Blatt.

Auch Geis’ Aussage über den Fiskalpakt ist eine Illusion. Die entscheidenden Regeln wurden bislang mühelos gebrochen und außer Kraft gesetzt. Nimmt die JF selbst ihre „letzte Warnung“ nicht ernst?

Elmar Oberdörffer, Heiligenberg

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