© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  22/12 25. Mai 2012

Meldungen

Vorkehrungen für den nahen Weltnetz-Krieg

MÜNCHEN. Die angebliche „Transparenz“ und „Freiheit“ im Internet ist eine gefährliche Schimäre. Kann sie doch, so glaubt der Politologe Alexander Niedermeier in seiner Studie über „Cyberkrieg als Herausforderung für die vernetzte Gesellschaft“ (Zeitschrift für Politik, 1/12), den „Krieg aller gegen alle“ begünstigen. Solle der demokratische Rechtsstaat mit seiner ökonomischen Basis bewahrt werden, müsse er den realen Bedrohungen durch Cyberkriegführung vorbauen, was ein höheres Regelungsmaß im virtuellen Raum erfordere. Der Grundwert Datenschutz sei daher im Namen der nationalen Sicherheit dem Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit unterzuordnen. Die US-Regierung habe der sicherheitspolitischen Bedeutung eines internetbasierten Weltkrieges mit einem 18-Milliarden-Dollar-Etat für ihre National Cybersecurity Initiative Rechnung getragen. Die Aufwendungen der Bundesregierung fielen mit 360 Millionen Euro „viel zu gering“ aus. (ck)

 

Asien-Mensch per DNA-Analyse bestimmt

LEIPZIG. Zwar werden jüngste Forschungen zur Menschwerdung unter der zeitgeistigen Überschrift „Der Planet der Mischlinge“ vermarktet (Bild der Wissenschaft, 5/12), aber ihrer Seriosität tut das keinen Abbruch. Denn die Paläoanthropologie erhält neue Impulse vom Fund eines 40.000 Jahre alten Mädchenfingers im Altai-Gebirge. Wissenschaftlern des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie gelang es, aus der Zellkern-DNA eine bisher unbekannte Menschenform zu bestimmen. Dieser asiatische Denisova-Mensch gehöre weder zu den modernen Menschen, die vor 50.000 Jahren aus Afrika nach Eurasien aufbrachen, noch zu den Neandertalern. Es handele sich um archaische Vorfahren, deren DNA in 400 Positionen von der moderner Menschen abweicht. (rk)

 

Klimaanpassung: Kaum Analysen der Risiken

LEIPZIG. Obwohl Klimaschutz seit langem diskutiert werde, so klagen Achim Daschkeit und Carsten Felgentreff in einem Themaheft der Blätter zur deutschen Landeskunde (3/11), sei die Problematik der „Klimaanpassung“ bisher vernachlässigt worden. Naturgefahren und die Prävention möglicher Katastrophen erführen daher nicht die erforderliche Aufmerksamkeit. So werde in einer von ihnen veröffentlichten Studie erschreckend deutlich, daß bei bisherigen Überlegungen zum Küsten- und Hochwasserschutz an der Nordsee die Anwohner völlig außer acht gelassen wurden. Zudem stehe, um die Mittel für den Küstenschutz effizient einzusetzen, eine genaue Analyse der räumlichen Verteilung des durch Umweltveränderungen bewirkten Überflutungsrisikos noch aus. (li)

 

Erkenntnis

„Die Naturwissenschaft braucht der Mensch zum Erkennen, die Religion aber braucht er zum Handeln.“

Max Planck (1858–1947), Begründer der Quantenphysik, Physiknobelpreisträger und Präsident der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft

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