© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  21/12 18. Mai 2012

Meldungen

Handliche Thesen zur Fleißrevolution

Frankfurt / Main. Mit dem in der angelsächsischen Wissenschaftskultur so beliebten Hang zu grobkörnigen bis „knalligen“ Thesen hat Jan de Vries ein Vorstadium der industriellen Revolution bereits im 17. Jahrhundert ausgemacht und als „Konsum- und Fleißrevolution“ erklärt. Stadt- und Landbürger hätten zunehmend Geld für Modeartikel, Lebensmittel und Kolonialwaren ausgegeben, was die Nachfrage danach steigerte und eine wachsende Zahl von Personen veranlaßte, für den Markt statt für den Eigenbedarf zu produzieren. Diese Kommerzialisierung der Produktion erreichte jedoch, so wenden Autoren eines Themenheftes der Zeitschrift für Agrargeschichte und Agrarsoziologie (2-2011) ein, in deutschsprachigen Gebieten schon im 15./16. Jahrhundert einen ersten Höhepunkt und entwickelte sich seitdem infolge von Kriegen, Inflation und Klimaverschlechterung rückläufig, so daß de Vries’ „industrious“ als Vorstufe der „industrial revolution“ wohl auf Nordwesteuropa beschränkt blieb. In Deutschland lasse sich „Statuskonsum“ im 17. Jahrhundert bislang nur bei den großbäuerlichen Schichten der Wesermarsch nachweisen, was offenbar aus deren „sozio-ökonomischer Nähe“ zu den Niederlanden resultiere. (hd)

www.agrargeschichte.org

 

Erste Sätze

Auf Grund eingehender Beobachtungen nannte Mirabeau das Preußen Friedrichs II. ein besonders kriegerisches Land.

Ernest Hamburger:  Juden im öffentlichen Leben Deutschlands. Regierungsmitglieder, Beamte und  Parlamentarier1848–1918,  Tübingen 1968.

 

Historisches Kalenderblatt

20. Mai 1942: Der Reichsführer SS Heinrich Himmler verbietet – offiziell aus Gründen des „Ansehens der Sicherheitspolizei“ – die bis dahin übliche kurze, telegrafische Benachrichtigung der Angehörigen von im Konzentrationslager umgekommenen Häftlingen.

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