© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  21/12 18. Mai 2012

Lesereinspruch

Schweigen

Zu: „Weltmeister der Hypermoral“ von Thorsten Hinz (JF 20/12)

Das lautstarke Schweigen der JUNGEN FREIHEIT zu unserem Bundespräsidenten Joachim Gauck empfinde ich als äußerst abträglich für die politische Psychohygiene der Konservativen. Wir haben uns für diesen Mann eingesetzt und große Hoffnungen in ihn gesetzt.

Leider hat er uns bis ins Mark enttäuscht: Ebenfalls vom Eurowahn und dem krampfhaften „Kampf gegen Rechts“ infiziert, spielt er auf der Klaviatur der Herrschenden das ganze Systemgedudel virtuos herunter. Von ihm läßt sich also nichts mehr erwarten. Offensichtlich ist der Anpassungsdruck und/oder die persönliche Eitelkeit so massiv, daß vorher honorige Persönlichkeiten in kurzer Zeit so massiv verbogen werden können. So weit, so schlecht!

Ich empfinde es aber als vornehmste Pflicht einer führenden konservativen Zeitung wie der JUNGEN FREIHEIT, die sich für Gauck eingesetzt hat (wie „wir“ ja alle), diese frustrierende Haltung zu thematisieren und den Leser nicht alleine zu lassen.

Schweigen ist in dem Falle alles andere als Gold.

Thomas Tomecko, Haibach

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen