© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  20/12 11. Mai 2012

Meldungen

Euro-Krise: Fluchtgelder befeuern Baukonjunktur

MÜNCHEN. Das Ifo-Institut rechnet mit einem weiter anhaltenden Bauboom in Deutschland. „Weil sich die Investoren frustriert von Kapitalanlagen in der Peripherie des Euro-Raums abwenden und auch nicht mehr nach Amerika gehen wollen, wo sie genug Geld verloren haben, bleiben sie im sicheren Heimathafen“, schrieb Ifo-Chef Hans-Werner Sinn in der Wirtschaftswoche. Auch die Preise von Eigentumswohnungen (plus 7 Prozent) und Reihenhäusern (plus 4 Prozent) stiegen. „Besonders begehrt sind landwirtschaftliche Grundstücke. Deren Preise kletterten 2009 um 9,6 Prozent und 2010 um 8,7 Prozent“, so Sinn. Dahinter stünden nicht nur deutsche Investoren, die ihr Kapital vor der Euro-Krise schützen wollten. „Makler berichten von italienischen und griechischen Investoren, die Fluchtgeld in Deutschland parken. Sie verkaufen ihre heimischen Staatspapiere gegen frisch gedrucktes Geld, das die Banken aus dem Kassenautomaten der Notenbank ziehen, und bringen ihr Vermögen in Deutschland in Sicherheit“, erläuterte der Ifo-Chef. Angesichts der im internationalen Vergleich noch niedrigen deutschen Immobilienpreise müsse man sich derzeit aber noch keine Sorgen machen, daß der Bauboom in eine Blase ausarte. (fis)

 

Gewerkschaftsführer für Kraftwerksneubau

KÖLN. Der Gewerkschaftsführer Michael Vassiliadis (SPD) hat den Neubau konventioneller Kraftwerke gefordert. „Auf der einen Seite haben wir konkret die Abschaltung von acht Kernkraftwerken und den Plan, die weiteren bis 2022 abzuschalten. Das ist leistbar, wenn man jetzt handelt“, sagte der Chef der IG Bergbau, Chemie, Energie im Deutschlandfunk. Aber bei der Erneuerung des Kraftwerksparkes gebe es eine große Zurückhaltung: „Neue Gaskraftwerke, neue Kohlekraftwerke gibt es nicht“, meinte Vassiliadis. Er wolle keine Stromausfälle herbeireden, aber man müsse bedenken, daß unsere hochempfindlichen und hochleistungsfähigen Industrien „einen Stromausfall auch nicht für Sekunden verkraften können“. Die Stabilität des Netzes und die zur Verfügungstellung von stabilem Strom sei inzwischen „nicht mehr selbstverständlich“. (fis)

 

Zahl der Woche

Mit nun 42,2 Millionen verkauften Geräten (Marktanteil 29,1 Prozent) war Samsung im ersten Quartal 2012 der weltweit erfolgreichste Hersteller von Multimediatelefonen. Es folgten Apple (35,1 Millionen/24,2 Prozent) und Nokia (11,9 Millionen/8,2 Prozent). (Quelle: International Data Corp.)

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