© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  20/12 11. Mai 2012

Meldungen

London: Konservativer bleibt Bürgermeister

LONDON. Boris Johnson bleibt Bürgermeister von London. Der konservative Amtsinhaber erhielt knapp 60.000 Stimmen mehr als der sozialdemokratische Labour-Politiker Ken Livingstone. Einen Achtungserfolg erzielte die EU-kritische UK Independence Party (UKIP). Sie erreichte in der britischen Hauptstadt knapp fünf Prozent der Stimmen. Landesweit wurden mehr als 5.000 kommunale Mandate neu vergeben. Von den Verlusten der regierenden liberal-konservativen Regierung unter Premierminister David Cameron konnte vor allem die Labour-Partei profitieren. Sie gewann im Vergleich zur Vorwahl 800 neue Sitze. Die rechtsnationale British National Party verlor dagegen ihre sechs bisher gehaltenen Mandate. Die UKIP konnte ihre Sitze halten und stellt landesweit neun kommunale Abgeordnete. Durch das Mehrheitswahlrecht werden allerdings kleine Parteien deutlich benachteiligt. (ho)

 

Serbien: Wahlschlappe für Sozialdemokraten

BELGRAD. Die rechtskonservative serbisch-nationale Volkspartei (SNS) ist als Sieger aus den Parlamentswahlen hervorgegangen. Sie erhielt knapp 25 Prozent der Stimmen und wurde damit von dem Wahlbündnis der Demokratischen Partei (DS), das 23,2 Prozent erhielt, stärkste Kraft im Parlament. Die Sozialdemokraten verloren damit im Vergleich zu den vergangenen Wahlen 2008 mehr als 16 Prozent. Verluste mußten auch die Nationalisten unter Vojislav Koštunica hinnehmen. Sie erreichten lediglich sieben Prozent (minus vier). Die Postkommunisten konnten sich dagegen von acht auf 17 Prozent steigern. Bei den gleichzeitig abgehaltenen Präsidentschaftswahlen deutet alles auf ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Amtsinhaber Boris Tadic (DS) und seinem SNS-Herausforderer Tomislav Nikolić. Beide treten am 20. Mai in einer Stichwahl gegeneinander an. (ho)

 

Italien: Spaßpartei sorgt für Überraschungserfolg

ROM. Die italienischen Mitte-Rechts-Parteien haben bei den Kommunalwahlen in 1.015 italienischen Gemeinden deutliche Verluste hinnehmen müssen. Die Kandidaten von Silvio Berlusconis Partei Volk der Freiheit (PDL) gelang es in vielen Städten nicht, in die Stichwahlen für das Bürgermeisteramt einzuziehen. In Palermo, der größten Stadt in der gewählt wurde, erreichte der PDL-Kandidat lediglich 13 Prozent. Auch die rechte Lega Nord mußte nach einem Korruptionsskandal Verluste hinnehmen, konnte sich in Verona aber dennoch durchsetzen. Für Überraschung sorgte der Erfolg der Spaßpartei„Fünf-Sterne-Bewegung“ des italienischen Komikers Beppe Grillo, die in vielen Gemeinden aus dem Stand drittstärkste Kraft wurde. (ho)

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen