© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  19/12 04. Mai 2012

Meldungen

„Burn-out“ ist mehr als eine Mode-Krankheit

BERLIN. Während in anderen EU-Ländern Überforderungen am Arbeitsplatz mit Risiken wie Lärm, Vibration und Toxinen gleichgestellt werden, schwankt in Deutschland die mediale Bewertung für „Burn-out“ zwischen „Krankheit“ und modischem Simulantentum, das Krankschreibungen und Frühverrentungen ansteigen lasse, die es als Gefahr für das Gesundheitssystem möglichst zu reduzieren gelte. Ein Positionspapier der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN) weist darauf hin, daß die Weltgesundheitsorganisation kurzzeitigen „Burn-out“ zwar nicht als Krankheit einstufe, andauernde Arbeitsüberforderung jedoch schon. Dies sei erst recht geboten, wenn Streßbeschwerden als Folge von Krankheiten aufträten. Als Prävention empfiehlt die DGPPN, endlich dem EU-Standard entsprechend psychosozialen Streß am Arbeitsplatz mit anderen Belastungen gleichzusetzen und gesetzlich im Arbeitsschutz zu regeln (Deutsches Ärzteblatt, 14/12). (ck)

 

Aufwertungspotential des ökologischen Landbaus

Visselhövede. Das Potential ökologischer Bewirtschaftung ist laut dem Kompetenzzentrum Ökolandbau Niedersachsen noch nicht voll erschlossen. Ein vom Land gefördertes Projekt soll Abhilfe schaffen, denn Ersatzmaßnahmen für Eingriffe ins Landschaftsbild hätten durchgehend positive Folgen. Höhere Pflanzenartenvielfalt und doppelt so hohe Populationsdichte von Vögeln wurden an Hecken mit angrenzender Ökobewirtschaftung nachgewiesen. Die dortige Dichte von Wildkräutern nehme schnell zu, mit ihnen die Arthropodendichte und die der Schädlingsantagonisten. In der konventionellen Landwirtschaft profitierten nur wenige Kleintiergruppen und Schädlinge vom hohen Nährstoffniveau und der Selektion durch Insektizide. (Naturschutz und Landschaftsplanung, 4/12). (gs)

 

Drohnenballette im Katastropheneinsatz

BONN. Unbemannte Flugobjekte mit Spezialkameras sind nicht nur beim Militär eine Zukunftstechnik (JF 18/12). Zivilschutzperspektiven eröffnet ein Bericht des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt, dessen Experten auf Zypern mit der Aufklärung nach einem schweren Kraftwerksunglück beauftragt wurden. Unzugängliche Havariebereiche konnten erkundet und Schadensbilder den Rettungstrupps zur Verfügung gestellt werden. Der Einsatz habe gezeigt, daß die kleinen Quadrocopter mit Zusatzsensorik auszurüsten seien, um gefahrloses Fliegen in Trümmerstrukturen zu ermöglichen. Künftig sei es möglich, viele autonome Systeme operieren zu lassen und ein „Drohnenballett“ aufzuführen (Bevölkerungsschutz, 1/12). (kn)

 

Erkenntnis

„Forscher neigen dazu, ihre Ergebnisse zu überzeichnen, um im Begutachtungsprozeß überhaupt auf Interesse zu stoßen. Manchmal wird mehr versprochen als die Daten hergeben.“

Martina Franzen, Wissenschaftsforscherin an der Universität Bielefeld, Quelle: www.science.orf.at

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