© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  18/12 27. April 2012

Zeitschriftenkritik: Militär & Geschichte
Kampf der Religionen
Werner Olles

Mit den Kreuzzügen des Mittelalters befaßt sich das Titelthema der aktuellen Ausgabe (April/Mai 2012) der zweimonatlich erscheinenden Zeitschrift Militär & Geschichte. Den Aufbrüchen in das Heilige Land, das seit 637/38 unter der repressiven Herrschaft der Mohammedaner stand, waren Zerstörungen von Kirchen, Zwangsbekehrungen und Martyrien der Christen vorangegangen. Zwar wurden ihnen noch gewisse rechtliche Grundlagen zugestanden, doch Abgaben wie die Kopfsteuer, unterscheidende Kleidung und die Entlassung von Christen aus der Verwaltung gaben Anlaß, daß in Byzanz und im Abendland der Plan reifte, das Heilige Land zu befreien, um an der Geburtsstätte der Christenheit wieder eine christliche Herrschaft zu errichten. Als schließlich in Syrien und Palästina seldschukische Türken die Macht an sich rissen und die einheimischen Christen massiv unterdrückten und selbst christliche Pilger ermordeten, rief Papst Urban II. im Jahr 1096 zum Ersten Kreuzzug auf. Tatsächlich konnten die Kreuzritter unter Führung von Fürst Raimund von Toulouse und Gottfried von Bouillon nach gewaltigen Strapazen und erbitterten Schlachten 1099 Jerusalem erobern und in der Heiligen Stadt der Christenheit ein christliches Königreich gründen.

Die folgenden sechs Kreuzzüge waren jedoch weit weniger erfolgreich. Immerhin konnte während des Zweiten Kreuzzugs noch das maurische Lissabon befreit werden, und Kaiser Friedrich Barbarossa gelang beim Dritten Kreuzzug mit einem gut ausgerüsteten und organisierten Heer von 20.000 Rittern bei Iconium ein glänzender Sieg über die Türken. Doch König Richard I. Löwenherz und Philipp II. von Frankreich waren nach Barbarossas Tod nur noch in der Lage, mit Sultan Saladin einen Waffenstillstand zu vereinbaren. 1291 gingen schließlich durch die Eroberungen der Mameluken sämtliche Kreuzfahrerstaaten wie Antiochia, Edessa, Tripolis und Akko verloren. Zwar war durch die Kreuzzüge die expansive und imperialistische Natur des Islam für eine gewisse Zeit gebannt, die sarazenische Herrschaft im Mittelmeer gebrochen und die Befreiung der iberischen Halbinsel vom mohammedanischen Joch gesichert, doch die Restitution der christlichen Herrschaft im Heiligen Land konnte trotz des großen Mutes und des gewaltigen Einsatzes der abendländischen Ritterorden nicht erreicht werden.

Ein großes Porträt ist Erich Hartmann, dem erfolgreichsten Jagdflieger aller Zeiten gewidmet. 1922 in Weißach bei Stuttgart geboren, meldete er sich 1940 zur Luftwaffe und wurde als 20jähriger Leutnant bei der 7. Staffel des Jagdgeschwaders 52 im Kaukasus eingesetzt. Für seine Luftsiege mit insgesamt 352 Abschüssen wurde er mit den Brillanten zum Ritterkreuz ausgezeichnet. Von den Sowjets in einem Schauprozeß zu zehn Jahren Zwangsarbeit verurteilt, kehrte er erst 1955 mit den letzten Kriegsgefangenen heim. 1997 rehabilitierte ihn die Hauptmilitärstaatsanwaltschaft der Russischen Föderation und stellte ausdrücklich fest, daß er 1949 zu Unrecht verurteilt worden war.

Kontakt: Pabel Moewig Verlag. Karlsruher Str. 31, 78437 Rastatt. Der Einzelpreis beträgt 3,50 Euro, das Jahresabo kostet 23,40 Euro.

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