© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  16/12 13. April 2012

Meldungen

Sparer verschenken eine Milliarde Euro Zinsen

Düsseldorf. Die deutschen Sparbuchinhaber verschenken jährlich eine Milliarde Euro an Zinserträgen. Das errechnete der Düsseldorfer Finanzexperte Udo Keßler in einer neuen Studie. Weil die Deutschen dem Sparbuch die Treue halten und nicht auf die besser verzinsten Tagesgeldkonten setzen würden, hätten sie im Zeitraum von 2002 bis 2011 durchschnittlich nur 0,99 statt 1,98 Prozent Zinsen auf ihre Ersparnisse erhalten. Insgesamt seien ihnen in dem genannten Zeitraum 10,6 Milliarden Euro entgangen. „Es ist einfach nicht mehr zeitgemäß, sein Geld auf dem normalen Sparbuch anzulegen. Denn auf einem Tagesgeldkonto bekommt der Anleger viel mehr Zinsen“, sagte Keßler dem ZDF. Laut Bundesbank haben die Deutschen trotz dreimonatiger Kündigungsfrist derzeit 102,7 Milliarden Euro auf Sparbüchern deponiert, 2009 waren es nur 80,8 Milliarden. (cs)

 

Kartellamt prüft: freie Tankenstellen behindert

BONN. Das Bundeskartellamt ermittelt wegen des Verdachts der Behinderung freier Tankstellen gegen die fünf Mineralölunternehmen Deutsche BP/Aral, ExxonMobil Europe/Esso, ConocoPhillips Germany/Jet, Shell Deutschland und Total Deutschland. Die Kartellwächter reagierten damit auf Beschwerden freier Tankstellen über die Preispolitik Ölmultis, die den deutschen Tankstellenmarkt gemeinsam in einem sogenannten Oligopol beherrschen. Mehrfach sollen die Mineralölkonzerne den freien Tankstellen Otto- und Dieselkraftstoff zu überhöhten Preisen verkauft haben. „Solchen Verdachtsmomenten gehen wir konsequent nach. Die freien Tankstellen müssen zu fairen Bedingungen beliefert werden“, sagte der Präsident des Bundeskartellamtes Andreas Mundt. Die freien Tankstellen, die ein Drittel des Marktes ausmachen, sind auf die Belieferung aus den Raffinerien der fünf Mineralölkonzerne angewiesen. (cs)

 

Steuereinnahmen steigen auf Rekordhöhe

Berlin. Die Steuereinnahmen von Bund und Ländern sprudeln üppiger als geplant. Sie sollen 2012 auf 596,7 Milliarden Euro steigen. Nach Berechnungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung durchbrechen sie 2013 mit 622,1 Milliarden Euro die 600-Milliarden-Grenze. Angesichts dessen kritisierte BDI-Chef Hans-Peter Keitel im Handelsblatt den mangelnden Sparwillen von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU). (cs)

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