© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  16/12 13. April 2012

Veteranenpolitik für die Bundeswehr
Respekt vor der Leistung
Achim Wohlgethan

Wer verdient eine größere Würdigung als der Mensch, der sein Leben für die Interessen seines Landes einsetzt? Es ist deswegen absolut nicht nachvollziehbar, daß Fraktionen im Deutschen Bundestag der vom Verteidigungsminister angeregten Anerkennung für  Veteranen der Bundeswehr kritisch gegenüberstehen. Wenn ausgerechnet die, die unsere Soldaten in gefährliche Auslandseinsätze schicken, nun eine „Militarisierung Deutschlands“ fürchten, löst das bei den Betroffenen Empörung aus.

Veteranenheime, spezielle Ehrenabzeichen oder Vergünstigungen für ehemalige Soldaten im öffentlichen Leben sowie in der Wirtschaft sind in anderen Nationen der Normalfall. Der Veteran, der für sein Land weltweit im Einsatz war, erfährt dort eine extrem hohe Würdigung. Dies hat nichts mit Militarismus zu tun, sondern allein mit dem Respekt vor der erbrachten Leistung. Veteranenheime wären hervorragend geeignet, die oft erst nach einem Einsatz auftretenden Probleme zu bewältigen, Erfahrungen auszutauschen und von Netzwerken zu profitieren. Auch Hinterbliebene benötigen solche Kontakte, um das Gedenken an ihre für Deutschland gefallenen Angehörigen aufrechtzuerhalten.

 

Achim Wohlgethan ist deutscher Afghanistan-Veteran und Buchautor.  www.operation-kundus.de

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