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© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 14/12 30. März 2012
Umwelt Eierschachteln mit darauf abgebildeten Hühnern auf weiten Wiesen waren der Inbegriff der Verlogenheit. Die Hennenhaltung selbst muß sich ändern, das war lange der Tenor. Als Ergebnis folgte eine EU-Hennenhaltungsverordnung, die der herkömmlichen Batteriehaltung den Kampf ansagte. Das war vor über drei Jahren. Anfangs sank erst einmal der Hennenbestand in Deutschland, er hat sich aber längst mehr als erholt. Beliebt sind nun vor allem Eier aus der Bodenhaltung. Dabei gehen die Meinungen darüber auseinander, ob diese Haltungsform so viel besser ist. In der Tschechei haben sich die Hennenbestände wegen Umstellungsproblemen noch immer nicht erholt. Entsprechend teuer sind dort die Eier geworden. Da kommt es vor Ostern schon zu Hamsterkäufen – in Grenznähe reagierten deutsche Supermärkte mit Eierrationierung. Dies wird sich mit der Zeit aber legen. Eher verschärft hat sich das Problem, daß die auf Eierkartons versprochenen glücklichen Hühner seltener werden. Grüne Wiesen mit ein paar vor Gesundheit strotzenden Hennen finden sich eher bei Tierliebhabern. Es hat auch seinen Reiz, scharrenden und pickenden Hühnern bei ihrem Treiben zuzusehen. Auch schmecken frische Eier aus dem eigenen Garten besser als die aus der Lagerhaltung. Mehr noch, zum Ende der Winterzeit legen die freilaufenden, nicht unbedingt auf Legehöchstleistung gezüchteten Hennen wieder vermehrt. Zu Ostern werden die Eier dann bemalt und zur Zierde für das christliche Osterfest aufgehängt. Ein ganzheitliches Naturerlebnis ist das. Genau dies schwingt auch in der „Landlust“ mit. Entsprechend hat die Hühnerhaltung als Hobby Konjunktur. Ganze Anfängerkurse werden angeboten. Zwerghühner dürfen es sein, wenn der Platz nicht gar so groß ist. Kinder haben ihren Spaß daran, die Eltern ihre Arbeit damit. Aber das ist mit Hunden und Katzen nicht anders und will für die richtige Hobbywahl nur bedacht sein. |