© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  14/12 30. März 2012

Meldungen

Slowenen sprechen sich gegen Homo-Ehe aus

LAIBACH. Die Slowenen haben sich in einer Volksabstimmung gegen die Einführung von weiteren Privilegien für Homosexuelle ausgesprochen. Insgesamt stimmten 54,8 Prozent der Wähler am vergangenen Sonntag gegen die Einführung eines neuen liberalen Familienrechts. Die Wahlbeteiligung lag nach Angaben des slowenischen Fernsehsenders RTV bei knapp 30 Prozent. Die Gesetzesvorlage sah neben dem Verbot von körperlicher Bestrafung für Kinder unter anderem die Einführung von Lebenspartnerschaften für homosexuelle Paare vor. Die drei im Parlament vertretenen christlich-konservativen Parteien und alle Religionsgemeinschaften zeigten sich mit dem Ergebnis zufrieden. Wer die Vielfalt der Gesellschaft wolle, müsse auch die Einstellung vieler Slowenien in der Familienpolitik respektieren, teilte die Slowenische Volkspartei mit. Auch die Vertreter der katholischen, orthodoxen und evangelischen Kirche forderten die Initiatoren der Kampagne für das neue Familienrecht auf, sich dem Ergebnis zu beugen. Dessen Koordinator, Miha Lobnik, betonte, das Ergebnis habe auch gezeigt, daß viele Slowenen über ein differenziertes Familienbild verfügten. Er kritisierte jedoch die zahlreichen „Unwahrheiten“, die über sein Anliegen verbreitet worden seien. (ho)

 

Franzosen streiten um deutsche Gedenkstätte

SEDAN. Mehrere deutsche und französische Historiker haben den geplanten Abriß einer deutschen Gedenkstätte auf einem früheren Soldatenfriedhof in Sedan scharf kritisiert. In einem offenen Brief forderten sie den Bürgermeister der Stadt auf, seine Entscheidung zu überdenken. Dieser hatte seinen Entschluß mit schweren Baumängeln gerechtfertigt. Die 35 Wissenschaftler betonten, es sei „empörend“, wie die Verwaltung hier vorgehe. Zudem sei das Denkmal ein wichtiges Symbol für die deutsch-französische Vergangenheit und sei architektonisch sehr wertvoll. Mit dessen Zerstörung würde eine der letzten erhaltenen deutschen Gedenkstätten des Ersten Weltkriegs in den Ardennen verschwinden. Das heute in einem schon visuell erbarmungswürdigen Zustand befindliche Denkmal wurde im Jahr 1915 von deutschen Truppen erbaut und war damals Bestandteil eines deutschen Soldatenfriedhofes, der an den städtischen Friedhof Saint-Charles angegliedert und nach Kriegsende aufgelöst wurde. (ho)

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