© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  12/12 16. März 2012

„Wir nennen es nachgeburtliche Abtreibung“
Dokumentation: Übersetzte Passagen aus dem umstrittenen Aufsatz „After-birth abortion: why should the baby live?“
(JF)

Abtreibung und nachgeburtliche Abtreibung

„Es heißt, auch Menschen mit einer ernsten Behinderung leben glücklich. Solche Kinder großzuziehen mag gleichwohl eine schwere Last für Familie und die Gesellschaft als Ganzes sein, wenn der Staat wirtschaftlich für die Pflege aufkommen muß. Somit ist die Tatsache, daß der Fötus das Potential hat, eine Person zu werden, die ein akzeptables Leben zu führen in der Lage ist, (bisher) kein Grund eine Abtreibung zu verbieten. Und so argumentieren wir: Wenn nach der Geburt Umstände auftauchen, die eine Abtreibung gerechtfertigt hätten, dann sollte auch eine, wie wir es nennen, nachgeburt-liche Abtreibung zulässig sein (…) Wir nennen das deshalb nachgeburtliche Abtreibung statt Kindsmord, (weil) der moralische Status dieser Tötung eher vergleichbar ist mit der eines Fötus als mit der eines Kindes ...“

 

Neugeborene und Föten sind moralisch gleichrangig

„Beide, Fötus und Neugeborenes sind menschliche Wesen und potentielle Personen, doch keiner von beiden ist eine ‘Person’ in dem Sinne, Subjekt eines moralischen Rechts auf Leben zu sein. Wir verstehen ‘Person’ als ein Individuum, das in der Lage ist, der eigenen Existenz Bedeutung beizumessen, etwa daß die Aberkennung dieser Existenz für sie einen Verlust darstellt (…) Lediglich ein menschliches Wesen zu sein, ist somit kein Grund, jemandem das Recht auf Leben zuzuschreiben (…) etwa Embryonen in der Stammzellenforschung, abgetriebene Föten, Kriminelle, die zur Todesstrafe verurteilt sind ...“

 

Fötus und Neugeborene sind potentielle Personen

„... rein potentielle Personen werden nicht geschädigt, wenn sie nicht zur Existenz gebracht werden ...“

 

Schlußfolgerung

„... unter bestimmten Umständen sollten die Gründe, die Abtreibung rechtfertigen, auch die Tötung einer nur potentiellen Person rechtfertigen, wenn sie auf der Entwicklungsstufe eines Neugeborenen ist ...“

„Journal of Medical Ethics“ im Internet:  http://jme.bmj.com

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