© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  12/12 16. März 2012

Rettungsanker
Vermögen: Silber statt Gold
Marco Meng

Die Schulden und Geldmengen explodieren – was liegt da näher, als sein Vermögen in Edelmetall anzulegen? Der Silberexperte Thorsten Schulte empfiehlt, dabei auf Silber zu setzen, weil es im Gegensatz zu Gold nicht gehortet, sondern als Industriemetall zunehmend gebraucht wird. Sein Buch vermittelt Basiswissen rund um das unterschätzte Edelmetall. Der frühere Investmentbanker nennt die Einflußfaktoren auf den Silberpreis und verrät elf gute Gründe für den Silberkauf.

Schulte zeigt Risiken verschiedener Anlageformen auf und beleuchtet dabei auch die Gefahren des Edelmetallinvestments. Er empfiehlt die physische Anlage und vor allem aus steuerlichen Gründen den Kauf von Silbermünzen. Interessant sind seine Vergleiche von Gold- und Silberanlagen. Obwohl Schulte im Vorwort ausführt, daß er keine Silberspekulanten erziehen möchte, sondern daß es ihm um Vermögensschutz geht, beleuchtet er auch riskante Derivate wie ETF und ETC. Er informiert über Silberminenaktien, Futures und Optionen (Formen der Spekulation auf einen steigenden Silberpreis) und weist klar auf das überdurchschnittliche Risiko solcher „Vehikel“ hin, schließlich geht es ihm nicht um „das schnelle Geld“, sondern um den Schutz von Vermögenswerten.

Kleinsparern gibt Schulte ein Bonmot Carl Fürstenbergs mit auf den Weg: „Deflation und Inflation sind zwei Fremdwörter für Pleite.“ Da Regierungen Probleme mit frischem Geld zukleistern wollten, habe man den „Point of no Return in unserem Papiergeldsystem längst überschritten“. Zwischen 1980 und 2011 habe sich die Geldmenge verachtzehnfacht. Interessant ist der historische Vergleich des Wertverhältnisses zu Gold, demnach ist Silber unterbewertet.

Angesichts knapper Ressourcen und steigender Nachfrage (Solarindustrie, Medizin) steht für Schulte fest, daß Bedarf und Preis von Silber mittel- und langfristig steigen werden und eine Anlage in diesem Metall eine der besten Arten ist, sein Vermögen vor dem Wertverfall des Papiergelds zu schützen. Sein Vergleich von Silbermünzen und Aktien ist hingegen problematisch: Im Februar 1974 brauchte man weniger als 0,3 Unzen Silber, um eine BASF-Aktie zu kaufen. Aktuell sind es mehr als zwei Unzen. Eine Aktie von damals ist aber nicht dieselbe wie heute.

Thorsten Schulte: Vermögen retten – In Silber investieren. Kopp Verlag, Rottenburg 2011, 160 Seiten, gebunden, 14,95 Euro

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen