© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  10/12 02. März 2012

JF intern
Kampfmittel
Thorsten Thaler

Daß Sie, liebe Leser, diese JF-Ausgabe hier in den Händen halten können, ist ein Glücksfall. Jawohl, ein Glücksfall, das hätte auch anders sein können, im schlimmsten Fall wäre die Zeitungsproduktion am Dienstag zum Erliegen gekommen. Was war geschehen?

Etwa gegen neun Uhr störten bereits von weit her hörbar markdurchdringende Sirenen mehrerer Polizeifahrzeuge die morgendlichen Verlagsarbeiten. Die Wagen hielten wenige Meter vor unserer Haustür, ruck, zuck war ein Teil des Gehweges abgesperrt, überall wimmelte es von Polizei. Als erster aus der Redaktion reagierte unser Volontär Henning Hoffgaard, er rannte die Treppe hinunter und bat eine Polizistin um Auskunft, was hier los sei. Antwort: In unmittelbarer Nachbarschaft sei Munition gefunden worden, ein Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg, womöglich eine Stielhandgranate, man warte jetzt auf den Kampfmittelräumdienst. (Tatsächlich liegen in Deutschland noch Zehntausende von Blindgängern unter der Erde; jährlich werden über 5.000 entschärft). Kurz darauf machte in der Redaktion auch schon das Wort „Evakuierung“ die Runde – voreilig, wie sich herausstellte. Nachdem ein nicht identifizierbares Etwas in einer Kiste abtransportiert worden war, kehrte rasch wieder geschäftiges Treiben am Hohenzollerndamm ein.

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