© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  10/12 02. März 2012

Meldungen

Neue Hoffnungen auf den Bau des „Nurflüglers“

HEIDELBERG. In der Hamburger Abteilung Lufttransportsysteme des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt haben neue Studien zur Konstruktion eines „Nurflüglers“ begonnen. Passagiere und Fracht sollen in solchen Flugzeugen, die fliegenden Untertassen ähneln, in einem einzigen dicken Flügel untergebracht werden. Die Idee, die sich Hugo Junkers bereits 1910 patentieren ließ, hat im Zuge der Energiewende nicht nur bei deutschen Ingenieuren neue Hoffnungen auf mittelfristige Realisierungschancen genährt. Auch US Air Force, Boeing und Nasa erkennen die aerodynamischen und ökonomischen Vorteile des „Blend Wing Body“. Man erwartet von dem neuen Typ eine Senkung der Treibstoffkosten um 20 Prozent, die der Betriebskosten um 30 Prozent, und dies bei einer Steigerung der Antriebs­effektivität um bis zu 43 Prozent (Luft- und Raumfahrt, 1/12).

 

Industrielle Revolution mittels Energieeffizienz

BERLIN. Zuversicht verbreitet Umweltminister Norbert Röttgen. Ohne den seit Fukushima in den Schlagzeilen präsenten Stromnetz-Kalamitäten nennenswerte Beachtung zu schenken, glaubt er beim Ausbau der erneuerbaren Energien „im Plan“ zu liegen. Das fünf Milliarden teure Finanzierungspaket für Offshore-Windparks werde verstärkt nachgefragt. Daher könnten die Ausbauziele bis 2020 sogar übertroffen werden. Die Mühen der Ebene kontert der CDU-Vize mit Visionen von einer (post-)industriellen Revolution, deren Treibmittel „Energieeffizienz“ sei. Die 370.000 Beschäftigten in der Branche der erneuerbaren Energien seien nur ein Anfang. Eine konsequente Umsetzung von Angela Merkels Energiewende werde „Deutschlands Position auf den Zukunftsmärkten enorm stärken“ (Umwelt, 1/12). (kn)

 

Romantische Ideen von natürlicher Selbstheilung

MÜNCHEN. Der Begriff „Renaturierung“ ist positiv besetzt. So stoßen Forderungen, eine der größten Auwaldflächen Süddeutschlands, ein 1.200 Hektar umfassendes, forstlich genutztes Privatareal entlang der Donau zwischen Neuburg und Ingolstadt, in „Wildnis“ zu verwandeln, auf breite Akzeptanz. Harald Textor, Forstdirektor des Wittelsbacher Ausgleichsfonds, dem der Auwald gehört, weist dagegen auf die komplexe Problematik solcher Rückgriffe hin (Der Wald, 2/12). Denn der artenreiche Wald wurde durch den Staustufenausbau ab 1967 seiner Ursprünglichkeit beraubt. Der Naturhaushalt sei entgleist und könne nicht mehr Selbstheilungskräften überlassen werden. Hingegen sei die naturnahe Bewirtschaftung die beste Therapie zur Erhaltung dieses Areals, das die Hälfte aller Pflanzengesellschaften Deutschlands beherbergt. (gb)

 

Erste Sätze

„Für augenblicklichen Gewinn verkaufe ich die Zukunft nicht.“

Werner von Siemens (1816–1892), deutscher Erfinder, Begründer der Elektrotechnik und Unternehmer

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