© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  10/12 02. März 2012

Absurd: Journalistinnen wollen noch mehr Quote
Diskriminierung gefordert
Ronald Gläser

In Deutschland sind alle Menschen vor dem Gesetz gleich. Gut so. Nun behaupten aber einige stets Mißvergnügte, dies sei gar nicht so. Frauen würden diskriminiert, weil es nicht genug weibliche Chefs im Medienbetrieb gibt. Nicht nur für die Vorstandsetage soll also die von der Bundesregierung angestrebte Frauenquote gelten, sondern auch in den Redaktionen, im mittleren Management also. 350 etablierte Journalistinnen mit dicken Brieftaschen und abgesicherten Posten haben sich daher an die deutschen Chefredakteure, Verleger und Intendanten gewandt, damit diese auch dort für eine dreißigprozentige Frauenquote sorgen.

Wie albern. Zum einen, weil die Adressaten, nämlich Chefredakteure (wie Ines Pohl), Verleger (wie Friede Springer) und Intendanten (wie Monika Piel), oft selbst Frauen sind. Schließlich sind in keinem Wirtschaftszweig Frauen so erfolgreich wie in den Medien. Die Branche ist voll von Karrierefrauen, die es oft auch ohne Quote geschafft haben.

Sie selbst sind der lebende Gegegenbeweis dafür, daß es nicht um Gerechtigkeit geht. Ihnen geht es um Macht und Kontrolle. Nicht Leistung soll darüber entscheiden, wer in einem Verlag oder Sender Karriere macht, sondern starre Vorgaben, die zu erfüllen sind wie früher die Fünfjahrespläne der Partei. Solche Vorgaben sind staatlich geförderte Diskriminierung und verstoßen gegen das Eigentumsrecht und die Vertragsfreiheit. Hoffentlich bleiben wir davon verschont.

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