© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  09/12 24. Februar 2012

Meldungen

Generalbundesanwalt: „Keine Armee der NPD“

München. Generalbundesanwalt Harald Range hat Vermutungen widersprochen, die Gruppierung „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) sei der bewaffnete Arm der NPD gewesen. „Es ist nach heutigem Erkenntnisstand nicht so, daß der NSU eine ‘Armee der NPD’ war“, sagte Range der Süddeutschen Zeitung. Die personellen Verbindungen zwischen der sogenannten Zwickauer Terrorzelle und der NPD seien Einzelfälle gewesen. Die Gruppierung habe sich abgeschottet und ganz bewußt ihre Kontakte zur rechtsextremen Szene abgeschnitten. Allerdings gebe es eine gemeinsame ideologische Basis: „Die Beschuldigten haben eine rechtsradikale Gesinnung. Ihr Gedankengut findet man bis weit in die NPD hinein.“ Range gab sich optimistisch, daß die Bundesanwaltschaft bis zum Herbst eine Anklageschrift wegen der mutmaßlich von der Zwickauer Zelle begangenen Mordserie vorlegen werde. Dabei sei man nicht unbedingt auf die Aussage von Beate Zschäpe angewiesen. Es spreche viel dafür, daß sie der Gruppierung angehört habe, erläuterte der Generalbundesanwalt, es gebe derzeit allerdings keine Anhaltspunkte dafür, daß sie unmittelbar an den Morden beteiligt gewesen sei. (krk)

 

Neuer Verband kämpft um Eigentum im Osten

BERLIN. Der im Januar gegründete Eigentümerbund Ost hat die Kritik der Grünen an der von ihm geltend gemachten Eigentumsansprüchen von Heimatvertriebenen in Polen und Tschechien zurückgewiesen. Aussöhnung könne es nur mit Wahrheit und Gerechtigkeit geben, sagte der Vereinspräsident Lars Seidensticker der JUNGEN FREIHEIT. Die Grünen-Bundestagsabgeordnete Cornelia Behm hatte dem Eigentümerbund zuvor „revanchistisches und rechtsextremes“ Gedankengut unterstellt. Mit der Forderung nach Wiedergutmachung schüre er Ängste und behindere die Aussöhnung zwischen Polen und Deutschen. Seidensticker kündigte unterdessen für Mai eine Flugblattaktion an, mit der die Bevölkerung in Schlesien, Pommern und Ostpreußen über die an den Deutschen begangenen Verbrechen aufgeklärt werden soll. Nach eigenen Angaben will der Verein Kläger unterstützen, deren Eigentum nach 1945 von Polen und Tschechen konfisziert wurde. (ho)

 

Bundeswehr räumt Gründungskaserne

Bonn. Die Bundeswehr räumt nach eigenen Angaben bis Mitte 2013 die Bonner Ermekeilkaserne, die als Gründungskaserne der Armee gilt. Die Kaserne war seit 1951 Sitz des sogenannten Amt Blank, aus dem später das Bundesverteidigungsministerium hervorging. Auf dem Gelände der Ermekeilkaserne wurden am 12. November 1955 den ersten 101 Soldaten der Bundeswehr die Ernennungsurkunden übergeben. Insgesamt sollen im Zuge der Bundeswehrreform in den kommenden Jahren 31 Standorte geschlossen werden. (ms)

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