© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  07/12 10. Februar 2012

Haltungsnote
Goldene Handwerksburschen
Christian Schwiesselmann

Der Beruf des Zimmermanns ist seit biblischen Zeiten ehrbar; angesichts der gegenwärtigen Akademikerschwemme dürfte er auch in Deutschland bald goldenen Boden zurückgewinnen. Vorboten für die Rückkehr dieses Traditionshandwerks sind Andreas Fichter, Christopher Hauk und York Nikklas Petersen.

Die drei jungen Handwerksburschen der Nationalmannschaft von Holzbau Deutschland konnten kürzlich bei der Zimmerer-Europameisterschaft in Stuttgart reüssieren. Während der 19jährige Fichter in der Einzelwertung auf das höchste Treppchen stieg, sicherten sich seine Zimmermannsgesellen erstmals Gold in der Mannschaftswertung. Auch den zweiten Platz in der Einzelwertung errang mit dem 22jährigen Petersen ein junger Deutscher. Insgesamt konkurrierten 22 Zimmerleute aus zehn verschiedenen Ländern um die Europameisterschaft, die parallel zur Messe „Dach + Holz International 2012“ ausgetragen wurde.

Dabei standen die Nachwuchshandwerker im Alter von bis zu 23 Jahren vor der Herausforderung, in einem Zeitraum von 22 Stunden ein Dachstuhl-modell möglichst präzise zu konstruieren, zuzusägen und dann aufzurichten. Eine internationale Jury unter italienischer Leitung überprüfte die Resultate. Nichts für Holzköpfe.

Die deutschen Europameister hatten schon vorher bei verschiedenen Berufswettbewerben reichlich Medaillen abgesahnt. Andreas Fichter zum Beispiel, der aus dem schwäbischen Sankt-Georgen stammt und sich neben dem Beruf in der Freiwilligen Feuerwehr und der Landjugend engagiert, war nicht nur Kammer-, sondern auch Landessieger und Gewinner im Bundesleistungswettbewerb 2010. Sein Credo lautet: „Holz ist sauber!“

www.zimmerer-europameisterschaften.de

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