© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  05/12 27. Januar 2012

Aufgeschnappt
Die Logik der Männerfeindlichkeit
Matthias Bäkermann

Auch wenn es nur „ein paar hundert Männerrechtler“ gibt, wie der Sozialwissenschaftler Hinrich Rosenbrock vergangene Woche im taz-Interview eingesteht, hat er diesen gleich eine ganze Forschungsarbeit in Gender Studies an der Ruhr-Universität Bochum gewidmet. Die Grünen-nahe Heinrich-Böll-Stiftung veröffentlicht am 28. Januar diese Expertise nun als Buch. Stiftungsvorstand Barbara Unmüßig will dieses in den Kontext mit der Langzeitstudie „Deutsche Zustände“ des Anti-Rechts-Wissenschaftlers Wilhelm Heitmeyer von 2011 gestellt sehen: Die „Reanimation traditioneller Männlichkeitsbilder“ und die „weitere Ausbreitung einer ‘Ideologie der Ungleichheit’ spielt vor allem dem Rechtspopulismus in die Hände“, so Unmüßig.

Das meint auch der 26jährige Rosenbrock, der bei der antifeministischen Männerrechtsbewegung mit Erschrecken überall „Haßsprache und -propaganda“ wahrnimmt, da die boshaften Kritiken an Gender Mainstreaming oder Feminismus nicht nur im Internet, sondern auch in der JUNGEN FREIHEIT verbreitet würden und mittlerweile „auch in der Mainstreampresse wie Spiegel und FAZ auftauchen“. „Zentrales Ergebnis“ seiner Studie ist übrigens, daß „Antifeministen nicht nur frauen-, sondern auch männerfeindlich sind“, weil sie „die meisten Männer ausgrenzen, die ihre überkommenen Bilder von Männlichkeit nicht teilen“.

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