© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  05/12 27. Januar 2012

Zitate

„Zynisch könnte man formulieren, daß allein die historische Figur Hitlers heute noch täglich relevant ist, sei es am Holocaust-Gedenktag, sei es durch die Morde von Neonazis oder durch den Streit um ein NPD-Verbot. Alle anderen historischen Gestalten und Ereignisse sind entrückt. Den Deutschen, so hat es der langjährige Merkur-Herausgeber Karl Heinz Bohrer einmal ausgedrückt, fehlt ein imaginativer poetisch-gefühlsstarker Bezug zu ihrer fernen Vergangenheit.“

Alexander Gauland, Publizist, im „Tagesspiegel“ vom 23. Januar 2012

 

 

„Jeder will Ungarn sein System aufdrängen, die Amerikaner ihr Kirchensystem, die Briten ihr Schul- und die Deutschen ihr Verwaltungssystem. (…) Ungarn hat eine reiche Verfassungsgeschichte. Vieles davon ist verschüttet, wurde ersetzt von übernommenen Kompendien. Alles was wir tun, ist die Rückbesinnung auf unsere traditionellen Werte.“

József Szájer, ehemaliger Vorsitzender des ungarischen Verfassungsausschusses und Fidesz-Europaabgeordneter, in der „Welt“ vom 23. Januar 2012

 

 

„Schon vor der Krise fand eine Umverteilung der Wirtschaftsmacht statt – genauer gesagt eine Korrektur der seit 200 Jahren andauernden historischen Anomalität, in deren Verlauf Asiens Anteil am weltweiten BIP von nahezu 50 Prozent auf teilweise unter zehn Prozent fiel. Die pragmatische Konzentration auf Wachstum in Asien und anderen Schwellenländern steht konträr zur fehlgeleiteten Politik des Westens.“

Joseph Stiglitz, Wirtschaftsnobelpreisträger, in der „Financial Times Deutschland“ vom 22. Januar 2012

 

 

„Sie alle wollen ein Europa, das durch Größe und Zentralisierung im globalen Wettbewerb größere Skaleneffekte nutzen kann, und übersehen die hohen Integrations-, Transfer- und Haftungskosten, die anfallen würden und jetzt schon anfallen. Und sie vergessen vor allem, daß es das polyzentrische, aber zugleich offene Europa war, das seinen wirtschaftlichen und kulturellen Erfolg begründete.“

Rainer Hank, Ressortleiter Wirtschaft bei der „FAS“, in der Wiener „Presse am Sonntag“ vom 22. Januar 2012

 

 

„Wer nichts im Boden hat, muß was in der Birne haben.“

Wolfgang Bosbach, CDU-Bundestagsabgeordneter, im „Usinger Anzeiger“ vom 20. Januar 2012

 

 

„Das Problem des too big to fail hat die Gesellschaft, besser den Steuerzahler, zur Geisel des Überlebens einzelner Finanzinstitute gemacht. Im Ergebnis wurde das Fundament freier Märkte erschüttert.“

Otmar Issing, Ex-Chefvolkswirt der der Bundesbank und der Europäischen Zentralbank, in der Londoner „Financial Times“ vom 19. Januar 2012

 

 

„So schwer sich Deutschland nach dem Krieg mit der strafrechtlichen Verfolgung von NS-Verbrechern tat, so reflexartig reagieren deutsche Medien heute auf alles, was als Anspielung auf NS-Verbrechen aufgefaßt werden könnte.“

Sieglinde Geisel, Schweizer Schriftstellerin und Journalistin, im Politischen Feuilleton des Deutschlandradios vom 23. Januar 2012

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen