© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  04/12 20. Januar 2012

Die Förderung der Solarenergie erweist sich als brandgefährlich
Heiße Dächer
Michael Manns

Anno 2011 wurde ein gewaltiger Hymnus angestimmt: Die Energiewende kommt. „Wir schaffen die Energieversorgung von morgen“, verkündete Angela Merkel. Doch die Windräder brauchen Speicher und Stromautobahnen in den Süden. Aber die gigantischen Trassen fehlen.

Und dann die Solarenergie. Wurde sie doch mit den höheren Weihen der schwarz-rot-grünen Gutmenschen versehen und kräftig finanziell gepäppelt. Da gibt es die Zuschüsse, subventionierte Darlehen und dank Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) bis zu 34 Cent je Kilowattstunde (kWh) Solarstrom – das Zehnfache von Braunkohlestrom. Den Ökoaufschlag, derzeit 3,59 Cent, blecht der Stromkunde. Nach einer frischen RWI-Studie explodieren die Fördermittel geradezu. Addiere man alle Verpflichtungen, werde die 100-Milliarden-Euro-Marke schon heute geknackt. Demnächst könne ein Zuschlag von bis zu 4,7 Cent pro kWh drohen. Dank der intensiven Subventionsmast hat sich die Solarbranche einen Platz an der Sonne erobert. 18,6 Milliarden kWh Solarstrom wurden 2011 produziert – 60 Prozent mehr als im Vorjahr. Eine Million Solaranlagen erzeugen Strom auf deutschen Dächern. Ein Rekord.

Doch die Sache mit den Solardächern wird jetzt heiß, lebensgefährlich heiß. Schadhafte Photovoltaikanlagen können sich entzünden, sie sind brandgefährlich. Schon kleinste Schäden wie Marderbisse an den Leitungen, Montagepfusch oder wetterbedingte Abnutzung können unter Umständen einen Brand verursachen, warnte das ARD-Magazin „Plusminus“. Für die Feuerwehr sind brennende Solardächer ein Alptraum. Denn richtet ein Feuerwehrmann seinen Löschstrahl auf ein brennendes mit einer Solaranlage ausgestattetes Haus, kann er sich einen heftigen Stromschlag einhandeln. Der grüne Weltgeist plant, den Ökostromanteil binnen acht Jahren auf mindestens 35 Prozent zu verdoppeln. Man muß befürchten: Das ist eher eine Prognose aus der Abteilung Traumtanz.

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