© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  52/11-01/12 / 23./30. Dezember 2011

Meldungen

Einige der Euro-Länder auf Dritte-Welt-Niveau

Kaiserslautern. Der Börsenexperte Thomas Grüner hält den Euro-Stabilitätspakt für eine Fehlkonstruktion, denn Staaten hätten schon immer über ihre Verhältnisse gelebt. „Bei jeder unternehmerischen Vereinbarung gibt es Absicherungsmechanismen für den Fall einer Insolvenz. Bei den schwachen Euro-Ländern hingegen wurden Larifari-Strafen festgesetzt, was dazu führte, daß der Euro eine totale Fehlkonstruktion war“, erklärte der Gründer der Vermögensverwaltung Grüner Fisher Investments im Wiener Standard. „Einige der schwachen Euro-Länder haben das Niveau von Entwicklungsländern.“ Die Finanzmärkte hätten lange naiv geglaubt, „daß eine Staatsanleihe, solange sie auf Euro lautet, Sicherheit darstellte – gleich, ob sie von Griechenland begeben wurde oder von Deutschland“. Die US-Notenbank Fed kaufe nur US-Anleihen mit hoher Bonität und habe auch die Möglichkeit politischer Einflußnahme. Die Europäische Zentralbank (EZB) kaufe „mit gutem Geld schlechtes Geld. Das heißt, sie kauft Anleihen, die sonst niemand will. Ein Schrott-Staubsauger eben“, meinte Grüner. (fis)

 

Ab 2012 Frauenquote für Bundesbank geplant?

BERLIN. Bundesfamilienministerin Kristina Schröder plant eine gesetzliche Frauenquote für die Verwaltung, Gerichte und Unternehmen des Bundes. Das gehe aus einem Arbeitsentwurf des CDU-geführten Ministeriums für das „Dritte Gleichberechtigungsgesetz“ hervor, berichtete die Wirtschaftswoche. Auch die Deutsche Bundesbank, die Bundesagentur für Arbeit (BA) und die Bundesnetzagentur (BNetzA) müßten demnach mehr Frauen in Führungsfunktionen beschäftigen. Ausgenommen von der gesetzlichen Neuregelung sei nur das Bundeskabinett. Jedes Bundesministerium solle künftig für alle Gremien, die es besetze, „eine konkrete Zielvorgabe für den Frauenanteil“ festlegen. Diese Quote solle „mindestens dem durchschnittlichen Frauenanteil an allen Führungspositionen“ im jeweiligen Ministerium entsprechen, zitierte die Wirtschaftswoche aus Schröders Arbeitsentwurf. Die Gesetzesnovelle solle voraussichtlich zum 1. Juli 2012 in Kraft treten. (fis)

 

Zahl der Woche

Auf 4,8 Millionen ist die Beschäftigtenzahl in der deutschen Gesundheits- und Pflegebranche gestiegen. Das waren 90.000 mehr als im Jahr 2009. Dabei wuchs die Zahl der Ärzte um 8.000 und die der Gesundheits- und Krankenpfleger um 14.000. (Quelle: Statistisches Bundesamt)

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