© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  52/11-01/12 / 23./30. Dezember 2011

Wütende Haßausbrüche
JF-Serie: Von jugendlichen Intensivtätern arabischer oder türkischer Herkunft geht ein Großteil der deutschenfeindlichen Gewalttaten aus
Michael Paulwitz

Es ist nicht leicht, deutschenfeindliche Übergriffe von „normaler“ Kriminalität zu trennen. Wann fallen deutschenfeindliche Äußerungen, während das Opfer verprügelt und um seinen Geldbeutel oder sein Mobiltelefon erleichtert wird? Wann vor allem wären diese Äußerungen, wäre also der deutschenfeindliche Antrieb dokumentiert, nachweisbar gemacht? Beim Blick auf die Alltagsgewalt gegen Deutsche muß man sich auf Beobachtungen, Opferstatistiken, auf die entlang ethnischer Linien verlaufende Opferauswahl ausländischer Täter verlassen.

Eindeutig wird die Lage, wenn man sich mit sogenannten Intensivtätern beschäftigt. Von ihnen geht ein Großteil der deutschenfeindlichen Gewalttaten aus. So stehen in Bielefeld die vier Mitglieder der nordafrikanisch-arabischen Rappergang „First Class Kanacks“ vor Gericht, weil sie im Juli 2010 einen 29jährigen Deutschen beinahe zu Tode geprügelt und am selben Tag einen weiteren Deutschen zusammengeschlagen haben sollen. Ein paar Monate später sollen sie drei Passanten mit Schlägen schwer verletzt und dabei als „Kartoffelfresser“ und „Scheiß-Deutsche“ beleidigt haben.

Erstmals ist der Deutschenhaß ausländischer Intensivtäter im Verfahren gegen die „Schläger vom U-Bahnhof Lichtenberg“ zum Prozeßthema geworden. Die vier jungen Täter aus Kenia und Albanien, dem Kosovo und dem Irak prügelten einen 30 Jahre alten Malergesellen ins Koma und riefen dabei: „Wir hassen Deutsche.“ Zuvor hatten sie andere deutsche Passanten mit „Nazischwein“ und „Hurensöhne“ beleidigt. Das Gericht geht mittlerweile von neun Fällen aus, in denen einer oder mehrere der Schläger deutsche Opfer ihres Deutschseins wegen angegriffen, beleidigt und teils schwer verletzt hätten. Der Staatsanwalt hat deshalb hohe Jugendhaftstrafen von bis zu acht Jahren beantragt; das Urteil stand bei Redaktionsschluß noch aus.

An der Gruppe der Intensivtäter wird der Zusammenhang zwischen wachsender „Jugendkriminalität“ und fehlgeschlagener Integration besonders anschaulich. 300 jugendliche Intensivtäter, die jedes Jahr eine größere Zahl schwerer Straftaten begehen, sind in Duisburg registriert, in Berlin rund 550; 70 Prozent der Duisburger und 80 Prozent der Berliner Intensivtäter haben einen „Migrationshintergrund“, in Brennpunktvierteln sind die Anteile noch höher. Die Masse der Intensivtäter kommt aus den jeweiligen Einwanderer-Ghettos in den ehemaligen Arbeiterbezirken – in Duisburg sind das die Stadtteile Marxloh, Hochheide, Hochfeld, in Berlin Nord-Neukölln, Wedding, Kreuzberg und Tiergarten. Obwohl Türken die zahlenmäßig stärkste Einwanderergruppe darstellen, sind in Berlin 46 Prozent der Intensivtäter Araber und nur ein Drittel Türken. Ohne die Einwanderungsströme der letzten Jahrzehnte, meint der bis zu seiner politisch motivierten Versetzung im Jahr 2008 für jugendliche Intensivtäter zuständige Berliner Oberstaatsanwalt Roman Reusch (JF 5/08), gäbe es kein nennenswertes Intensivtäterproblem.

Diese Tätergruppe zähle zwar in den meisten Großstädten nur nach Hunderten, begehe aber Jahr für Jahr Zehntausende schwere Straftaten. Dennoch sind sie nur die oberste Spitze des Eisbergs. Die Gewalt gedeiht im Milieu der Ghettos und Parallelgesellschaften, aus dem sie hervorgehen, das die Deutschen – obwohl viele Einwanderer selbst längst eingebürgert sind – als „ungläubig und dekadent“ verachtet und in dem muslimisch-archaische Tradition und Kultur alle Integrationsbemühungen konterkarieren.

Hunderte Fälle von Deutschen, die durch Einwanderer, häufig jugendliche Intensivtäter oder Asylbewerber, auf der Straße, im öffentlichen Raum oder in der Nachbarschaft ermordet oder schwer verletzt wurden, werden vor allem von privaten Initiativen im Internet dokumentiert. Die Opfer sind Hausmeister oder Taxifahrer, Rentner oder junge Leute, die abends nach der Arbeit ausgehen, Familienväter, die vor den Augen ihrer Kinder aus nichtigem Anlaß niedergestochen und lebenslang zum Pflegefall gemacht werden, junge Diskogänger, die sich einfach ins falsche Revier „verirrt“ haben, Gastwirte oder Passanten, die helfen wollten, biedere Normalbürger, die mit ihren Vorstellungen von Ordnung und öffentlichem Verhalten wütende Haßausbrüche auslösen.

Anders als über „rechte“ oder „ausländerfeindliche“ Gewalt liegen offizielle Statistiken über deutschenfeindliche Gewalt nicht vor. Die polizeilichen und staatsanwaltlichen Kriminalstatistiken erfassen zwar seit Jahren den überhöhten Anteil bestimmter Einwanderergruppen an Gewalt- und Tötungsdelikten, nicht aber, in wie vielen Fällen fremde Täter sich ein deutsches Opfer gesucht haben.

Umgekehrt wird dagegen akribisch Buch geführt. 58 Todesopfer „politisch rechts motivierter Gewalt“ zählt die Bundesregierung, einschlägige „antirassistische“ Lobbyorganisationen kommen unter maximaler Auslegung der Kriterien auf das Dreifache. Meist handelt es sich dabei nicht um Ausländer, die von Deutschen getötet wurden, sondern um Delikte zwischen Deutschen, bei denen die angenommene oder erwiesene „rechte“ Gesinnung des Täters das Hauptkriterium für die Auflistung darstellt. Eine offizielle Erfassung deutschenfeindlicher Gewalt- und Tötungsdelikte ist vor diesem Hintergrund überfällig.

www.deutscheopfer.de

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