© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  51/11 / 16. Dezember 2011

Alltägliche Gewalt
JF-Serie: Deutsche als Opfer von Übergriffen im öffentlichen Raum
Michael Paulwitz

Karlsruhe: Zehn jugendliche „Südländer“ überfallen einen 28jährigen Mann an der Haltestelle, beleidigen ihn und stoßen ihn ins Gleisbett. – Marl: Vier „südländische“ Jugendliche rauben einen 15jährigen aus. – Hamburg: Ein „Südländer“ verlangt von einem Parkbesucher „Nutzungsgebühr“ für „seine Ecke“, sticht den sich Weigernden nieder und raubt ihn aus. – Schlagzeilen aus aktuellen, im Internetportal www.deutscheopfer.de dokumentierten Fällen.

Straßenkriminalität ist die geläufigste Erscheinungsform der deutschenfeindlichen Alltagsgewalt im öffentlichen Raum. Nicht immer ist die Abgrenzung zur „gewöhnlichen“ Schlägerei unter Jugendlichen oder zum „jugendtypischen“ Machogehabe im Revierkampf eindeutig; vieles spielt sich auch unterhalb der Schwelle des strafrechtlich Relevanten ab. Der ethnische Hintergrund der Aggression manifestiert sich neben der „Begleitmusik“ aus deutschenfeindlichen Beschimpfungen in der gezielten Identifikation des „Deutschen“ als „Opfer“ und im synonymen Gebrauch beider Begriffe. Auch die gern als „Abziehen“ verniedlichte, oft systematisch über lange Zeiträume hinweg meist von ausländischen an deutschen Jugendlichen begangene schwere räuberische Erpressung hat dadurch eine spezifisch deutschenfeindliche Dimension.

Signifikant ist die rasche Eskalation des Konflikts – eine Rangelei kann binnen kürzester Frist in eine Messerattacke ausarten – und die extrem niedrige Reizschwelle: Ein falscher Blick, ein unbeabsichtigter Rempler genügt, und der Deutsche sieht sich einer Aggressivität ausgesetzt, der er aufgrund seiner Erziehung zu Dialog und Kompromiß nichts entgegenzusetzen hat. Im bandenartigen Drangsalieren und Demütigen deutscher Opfer schließlich werden Einflußzonen abgesteckt, in denen Konturen des „Vorbürgerkriegs“ (Thorsten Hinz) bereits deutlich zutage treten.

Es beginnt im Kleinen und Lokalen – ein Einheimischer mit einschlägigen Vorerfahrungen wechselt vorsichtshalber die Straßenseite, wenn ihm „Südländer“ in bedrohlicher Haltung entgegenkommen, er meidet, besonders bei Dunkelheit, bestimmte Orte, Plätze oder Lokale, er weiß als Jugendlicher, in welche Clubs und Diskotheken man besser nicht geht, um Ärger zu vermeiden, er drückt sich auf dem Schulhof unauffällig in eine abgelegene Ecke und läßt sich von der muslimischen Mitschülermehrheit den „Ungläubigen“ zugestandenen Bewegungsspielraum vorschreiben. Ein Ende ist aber auch damit noch nicht erreicht, daß ganze Straßenzüge, Stadtteile und Viertel zur „No-go-Area“ werden, zur „verbotenen Zone“, in die man als Deutscher besser gar nicht erst den Fuß setzt.

Die demographische Entwicklung, die vor allem in Großstädten die nachwachsenden Einwanderergenerationen bereits die Alterskohorten der Schulkinder und Jugendlichen dominieren läßt, hat die Schulen zu einem frühen Schauplatz der Verdrängung der autochthonen Einwohnerschaft gemacht. Ausländeranteile in den Klassen von 80, 90 Prozent und mehr sind in manchen Brennpunktvierteln keine Seltenheit. Der die ethnische Dimension ignorierende Begriff „Mobbing“ beschreibt nur unzureichend, was der Kampf der Kulturen im Klassenzimmer den in die Minderheit geratenen deutschen Schülern zumutet, von alltäglichen Beschimpfungen, Beleidigungen und Demütigungen bis zu fortgesetzter Mißhandlung, Ausraubung und Erniedrigung durch Erzwingen niederer Hilfsdienste.

Die betroffenen Schüler und Eltern reagieren entweder mit Flucht und Wegzug, sie ducken sich weg oder passen sich an Sprache, Sitten und Kodex der „neuen Mehrheiten“ an. Die Lehrkörper, die sich als oftmals einzige Vertreter staatlicher Autorität in ihrem Umfeld ebenfalls wütenden Angriffen ausgesetzt sehen, wenden sich mit hilflosen Rufen nach mehr „Sozialarbeit“ an die politisch Verantwortlichen, die solche Beruhigungspillen gerne verabreichen und Scheinlösungen wie die Anwerbung von Lehrern „mit Migrationshintergrund“ proklamieren.

Häufigster Ort deutschenfeindlicher Gewalterfahrung in den Großstädten ist der öffentliche Personennahverkehr. Weitere Schauplätze sind Freibäder, Parks und Vergnügungsstätten. Sportveranstaltungen, insbesondere in den unteren Fußballigen, können beim Auftreten ethnisch homogener Clubs „mit Migrationshintergrund“ regelrecht zum Schlachtfeld werden. Auch häufen sich Berichte über Angriffe auf Brauchtumspflege im öffentlichen Raum wie Karnevalsveranstaltungen oder Erntedankfeste; aus Südtirol wurde kürzlich eine Steinwurfattacke auf einen Nikolausumzug gemeldet. Gemeinsam ist den meisten dieser Vorfälle, daß die Berichterstattung in der Regel, wenn überhaupt, nur in lokalen Medien erfolgt und durch gezieltes Ausblenden ethnischer Hintergründe abwiegelt und in die Irre führt. Gegenmaßnahmen der Behörden sind meist ausweichend und defensiv, etwa durch Entsendung von Wachdiensten in Schwimmbäder und Schulen oder den Einbau von geschützten Fahrerkabinen in Linienbusse.

Die Einschränkung des öffentlichen Raumes für die alteingesessene Bevölkerung wird dadurch nicht aufgehoben. Die Hinnahme deutschenfeindlicher Alltagsgewalt zerstört schleichend das gewohnte tägliche Leben und verändert das Leben von immer mehr Deutschen, die mangels Fluchtmöglichkeit gezwungen werden, sich in einer „falschen Normalität“ der Diskriminierung und Verdrängung einzurichten.

www.deutscheopfer.de

Foto: Tatort öffentlicher Personennahverkehr: Häufigster Ort deutschenfeindlicher Gewalterfahrung

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