© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  51/11 / 16. Dezember 2011

Lesereinspruch

Zu wenig

Zu: „Planlos am Hindukusch“ von Bernd Bredenkötter (JF 49/11)

Der Autor versucht hier, die Studie der Stiftung Wissenschaft und Politik, die die Strategielosigkeit des Bundeswehreinsatzes am Hindukusch aufgezeigt hat, abzuwerten und zu diskreditieren. Das kann nicht gelingen.

Wenn sich die Politik entscheidet, Truppen in ein fremdes Land zu schicken, muß sie diesen Truppen einen klaren Auftrag erteilen. Der kann nur lauten, ein exakt zu begrenzendes Gebiet zu besetzen, der dortigen Bevölkerung den eigenen Willen aufzuzwingen und dazu die der Truppe eigentümlichen Mittel (die Bewaffnung) natürlich auch einzusetzen. Wenn man das nicht will, darf man die Truppe nicht dorthin schicken. Ob in der Studie von zu wenigen Soldaten pro Quadratkilometer oder pro Einwohner ausgegangen wird, ist von untergeordneter Bedeutung: Zu wenig sind zu wenig!

Und wenn die Verfasser der dort angewendeten (flexiblen) Aufstandsbekämpfungsdoktrin einen Erfolg nicht zutrauen, gibt es nur eine Konsequenz: die Truppe heimzuholen. Besser heute als morgen.

Hans W. Zimmermann, Neunkirchen

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