© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  50/11 / 09. Dezember 2011

Meldungen

Gorbatschow erhält Franz-Josef-Strauß-Preis

MÜNCHEN. Der frühere sowjetische Staatspräsident Michail Gorbatschow erhält für seine Verdienste um den Fall des „Eisernen Vorhangs“ am kommenden Samstag (10. Dezember) in München den Franz Josef Strauß-Preis der CSU-nahen Hanns-Seidel-Stiftung. Bei der Überwindung des Ost-West-Konflikts, mit seiner expliziten Anerkennung des Selbstbestimmungsrechts der Völker und als Wegbereiter der Wiedervereinigung für Deutschland, für Europa und den Frieden in der Welt habe er sich große Verdienste erworben, würdigte der Stiftungsvorsitzende Hans Zehetmair Gorbatschow als einen herausragenden Staatsmann des zwanzigsten Jahrhunderts. Die Laudatio auf den 80jährigen Friedensnobelpreisträger hält der frühere CSU-Vorsitzende und Bundesfinanzminister Theo Waigel, den Festvortrag Bayerns Ministerpräsident und heutige CSU-Chef Horst Seehofer. In Erinnerung an das politische Lebenswerk des CSU-Politikers Franz Josef Strauß (1915–1988)wird der nach ihm benannte Preis von der Hanns-Seidel-Stiftung seit 1996 an Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, Wissenschaft, Kunst und Kultur verliehen. Zu den Preisträgern gehören bislang unter anderem Helmut Kohl, Roman Herzog und George Bush sen. Das Bayerische Fernsehen und Radio B5 plus übertragen die zweistündige Preisverleihung an Gorbatschow live aus der Münchner Residenz ab 11 Uhr. (tha)

 

Sachsen: Pfarrhäuser für Homosexuelle öffnen?

BORNA/MARKERSBACH. Sollen homosexuelle Pfarrer die Möglichkeit erhalten, mit ihrem Partner im Pfarrhaus zu leben? Über diese Frage wird in der sächsischen Landeskirche gestritten. Nachdem sich zahlreiche Kirchgemeinden gegen eine Öffnung der Pfarrhäuser für solche Partnerschaften gewandt hatten, sprach sich jetzt erstmals ein Kirchenbezirk – Leipziger Land – öffentlich dafür aus. Er begrüßt in einem offenen Brief mit dem Titel „Auch unter Christen – Liebe zum gleichen Geschlecht“, daß in der Kirche eine Debatte über die Lebensmöglichkeiten homosexueller Geistlicher geführt werde. Homosexualität sei keine Krankheit: „Homosexuelle Menschen haben ihre Orientierung nicht selbst gewählt, sondern sind von Gott als schwul oder lesbisch geschaffen worden.“ Die Verfasser regen an, „sehr bald Möglichkeiten sowohl für eine gelebte homosexuelle Partnerschaft im Pfarrhaus und als auch für die Segnung homosexueller Paare dort zu eröffnen, wo die Gemeinden dem nicht entgegenstehen“. Den am 1. Advent veröffentlichten Brief haben 35 Pfarrerinnen und Pfarrer sowie Vikare unterzeichnet, darunter der Superintendent des Kirchenbezirks Borna, Matthias Weismann. Hintergrund ist der Paragraph 39 des von der EKD-Synode im November 2010 beschlossenen Pfarrdienstgesetzes, das ab 1. Januar gelten soll. Dieser ermöglicht es, das Pfarrhaus für homosexuelle Partnerschaften zu öffnen. Das ist bisher in der sächsischen Landeskirche nicht zulässig. Daß das so bleibt, dafür plädieren 107 der 776 Gemeinden in einer von Pfarrer Gaston Nogrady (Markersbach/Erzgebirge) initiierten Erklärung. Andernfalls würde die Ehe zwischen Mann und Frau zu einer Beziehungsspielart unter vielen umgedeutet und das Fundament des Bekenntnisses zur Heiligen Schrift und zu den Bekenntnissen der Landeskirche verlassen, sagte Nogrady gegenüber der evangelischen Nachrichtenagentur idea. Die sächsische Landeskirche hat rund 770.000 Mitglieder. (idea)

 

Sprachpranger

Wanted: crazy x-mas!

Gesehen im Schaufenster des Bekleidungsgeschäfts „mister+lady“ im fränkischen Forchheim

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen