© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  49/11 / 02. Dezember 2011

Meldungen

Umfrage: Elektronische Bücher werden wichtiger

STUTTGART. Elektronische Bücher werden in den nächsten zehn Jahren wichtiger. 53 Prozent der Deutschen meinen, daß man in einer Dekade Bücher weniger auf Papier, sondern vor allem in elektronischer Form liest. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Emnid für das in Stuttgart erscheinende Monatsmagazin Reader’s Digest (Dezember-Ausgabe). Ein deutlich verändertes Leseverhalten erwarten danach mit 64 Prozent besonders die 14- bis 29jährigen. Aber auch in der Gruppe der 30- bis 39jährigen (51 Prozent) sowie in der Altersspanne zwischen 40 und 49 Jahren (49 Prozent) und bei den 50- bis 59jährigen (55 Prozent) verliert das gedruckte Buch. „Regional betrachtet, hat das gedruckte Buch in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen-Anhalt seine größten Anhänger. Hier erwarten 57 Prozent der Menschen – gegenüber 44 Prozent im Bundesdurchschnitt –, daß Bücher im Jahr 2021 noch mehrheitlich auf Papier veröffentlicht werden“, heißt es in der Mitteilung von Reader’s Digest. Die größte Zustimmung für E-Bücher zeigen die Menschen in Baden-Württemberg (59 Prozent), Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland (je 60 Prozent). Am 12. und 13. Oktober 2011 hatten die Meinungsforscher von Emnid im Auftrag von Reader’s Digest bundesweit 1.005 Menschen dazu befragt. (JF)

 

Organspende: Lebensrechtler kritisieren

BERLIN. Mit Kritik und mahnenden Worten haben Vertreter der Lebensrechtsbewegung auf die im Bundestag geplante Neuregelung der Organspende reagiert. Die Fraktionschefs aller Bundestagsparteien hatten sich am 24. November mit Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) darauf geeinigt, daß zukünftig jeder Bürger nach seiner Bereitschaft zur Organspende gefragt werden soll – etwa bei der Übersendung der Versichertenkarte. Diese sogenannte Entscheidungslösung soll in der ersten Jahreshälfte 2012 durch den Bundestag verabschiedet werden. Sie tritt an die Stelle der bisher geltenden Zustimmungslösung, wonach ein Mensch zu Lebzeiten aus eigenem Antrieb einer Organspende zugestimmt haben muß oder Angehörige eines Hirntoten dies stellvertretend tun. Laut Umfragen sind zwar etwa 75 Prozent aller Bundesbürger bereit, nach ihrem Tod Organe zu spenden – doch nur etwa 25 Prozent besitzen einen Organspende-Ausweis. 12.000 Kranke warten dringend auf ein Spenderorgan. Scharfe Kritik an dieser Entscheidung übte die Vorsitzende der „Christdemokraten für das Leben“ (CDL), Mechthild Löhr. Der Antrag laufe auf eine „Vergesellschaftung der Organe“ des einzelnen hinaus und sei damit eine „unglaubliche Hybris des Staates“, sagte Löhr gegenüber der evangelischen Nachrichtenagentur idea. Zwar werde bei der vorgeschlagenen Lösung formal das Prinzip der Freiwilligkeit gewahrt, doch indirekt übe der Staat Zwang auf die Bürger aus. Löhr: „Das hat den Charakter einer Nötigung.“ Der Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz, Hartmut Steeb, erklärte gegenüber idea: „Zwar haben alle das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit; daher rührt auch das Recht auf bestmögliche medizinische Versorgung. Aber es muß auch klar bleiben: es gibt kein Recht auf Gesundheit.“ Weil die Selbstbestimmung über den eigenen Körper ein wesentlicher Bestandteil des Persönlichkeitsrechts sei, dürfe es keine Pflicht geben, diesen ganz oder teilweise zur Verfügung zu stellen. (idea)

 

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