© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  49/11 / 02. Dezember 2011

Zitate

„Enttäuschte Illusionen sind börsenrelevant. Das derzeitige Wackeln des Finanzsystems ist nur ein Vorbote des eigentlichen Bebens, das mit physischen, genauer mit energetischen Engpässen kommen wird. Die Zukunft kann schon jetzt nicht mehr als ein immer dickerer, größerer und spendierfreudiger Onkel imaginiert werden. Sie zeigt vielmehr erste Anzeichen von Magersucht – und das bringt Panik in die ganze Szenerie.“

Thomas Hoof, Gründer des Versandhauses Manufactum, im Wirtschaftsmagazin „Brand eins“ vom Dezember 2011

 

 

„Vier von fünf Mitgliedern des Petersburger Komitees der Bolschewiki waren Agenten des zaristischen Geheimdienstes. In ganz Rußland waren die Apparate Lenins und Trotzkis von V-Leuten unterwandert. Fast alles zu wissen, hat die Familie des Zaren nicht vor der Hinrichtung bewahrt. Schon damals mußten V-Männer, wenn sie nicht auffliegen wollten, erfolgreich der Organisation dienen, die sie eigentlich aushorchen und bekämpfen sollten. (...) V-Leute in Neonazi-Szenen, die für Nachrichtendienste arbeiten, bringen statt Erkenntnisgewinn nur Kosten, Ärger, Bürokratie und Verwirrung.“

Peter Bodenmann, Ex-Präsident der Schweizer Sozialdemokraten, in der „Weltwoche“ vom 24. November 2011

 

 

„Wenn in Europa, wie Volker Kauder hofft, wieder deutsch gesprochen wird, kehrt eben jener Zustand zurück, den Mitterrand mit der neuen Währung auf ewig zu bannen gehofft hatte – Deutschlands halbhegemoniale Stellung in Eu-ropa. Was Bismarck einst schlaflose Nächte bereitete, Wilhelm II. nie wirklich verstand und der Gefreite aus Braunau mit brutaler Gewalt zu beseitigen hoffte, treibt nun wieder Europas Staatsmänner und Diplomaten um. Deutschland ist zu stark für ein europäisches Gleichgewicht, aber zu schwach, um Europa zu dominieren. Eben deshalb ist nach Bismarcks Abgang jede Politik gescheitert, die Europa beibringen wollte, deutsch zu sprechen.“

Alexander Gauland, Kolumnist, im „Tagesspiegel“ vom 28. November 2011

 

 

„Ich sehe gegenwärtig keinen Zusammenhang zwischen der Zwickauer Gruppe und der NPD. Deren Existenz kann sogar dafür sorgen, daß nicht zu viele Leute in rechtsterroristische Strukturen abgleiten. (...) Man muß trennen zwischen gewalttätigem subkulturellem Rechtsextremismus und der NPD, die einen harten Rechtsextremismus verficht, aber keine Gewalt vertritt, ungeachtet aller Schnittmengen. (...) Ein Verbot ist kein demokratisches Gebot.“

Eckhard Jesse, Extremismusforscher, im „Parlament“ vom 28. November 2011

 

 

„Wenn Vielfalt zwischen Flensburg und Mittenwald, Aachen und Frankfurt an der Oder so erstrebens- und erhaltenswert ist, warum bemühen wir uns gleichzeitig darum, zwischen Hammerfest und Sizilien ein höchstmögliches Maß an einheitlicher Politik und einheitlichen Lebensbedingungen herzustellen?“

Wolfgang Bosbach, CDU-Bundestagsabgeordneter, im Monatsmagazin „Compact“, Ausgabe Dezember 2011

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