© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  46/11 / 11. November 2011

Koalition einigt sich beim Thema Steuern
Das soll alles sein?
Ronald Gläser

Die Bundesregierung und insbesondere die FDP-Spitze sollten sich schämen, daß sie es überhaupt wagen, nach monatelangem Streit mit so einem mickrigen Ergebnis vor ihre Wähler zu treten. Einfacher, niedriger und gerechter sollten die Steuern in Deutschland werden. Das war das Mantra von Guido Westerwelle im letzten Bundestagswahlkampf. Dafür hat er jede siebte Stimme bekommen.

Schauen wir uns an, was Philipp Rösler jetzt liefert: Es wird nicht einfacher oder gerechter. Und niedriger? Die Steuern eines Durchschnittsverdieners sinken um ein Prozent. Bei 30.000 Euro Jahresgehalt zahlt er 2013 statt 5.625 „nur noch“ 5.571 Euro Steuern. Für 4,50 Euro, die er so mehr im Monat in der Tasche hat, kann er einen Kaffee trinken oder eine Schachtel Zigaretten kaufen. Das ist noch weniger als bei der angeblich „größten Steuersenkung in der deutschen Geschichte“ unter Gerhard Schröder 2001. Damals reichte es noch für eine Pizza.

Die Bundesregierung ist maßlos, wenn es gilt, Milliardenbeträge  für die Rettung von Banken und Pleitestaaten aufzuwenden. Für das Geld, mit dem wir das marode Griechenland stützen, könnte der deutsche Staat 100.000 Familien ein Häuschen im Grünen schenken. Dieses Häuschen baut sich jetzt ein korrupter griechischer Beamter auf dem Peloponnes. Und die Deutschen werden von ihrer Regierung mit einem Linsengericht abgespeist.

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