© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  43/11 / 21. Oktober 2011

Zitate

„Die meisten Menschen sind faul, sie sitzen auf ihren Wurzeln, ohne die Flügel zu benützen. Andere, und das ist noch schlimmer, breiten die Flügel aus und vergessen die Wurzeln. Und ich habe zeit meines Lebens versucht, die Wurzeln und die Flügel zu kombinieren.“

Arthur Cohn, Filmproduzent, in der „Weltwoche“ vom 13. Oktober 2011

 

 

„Im übrigen gibt es in manchen Kreisen der deutschen Gesellschaft ein tiefsitzendes Mißtrauen gegenüber der parlamentarischen Demokratie. Und dem sollte niemand Vorschub leisten. (...) Vor plebiszitärer Demokratie auf Bundesebene oder gar bei außenpolitischen Fragen kann ich nur warnen. Notwendig werden dürfte aber im Zuge des europäischen Einigungsprozesses ein Referendum nach Artikel 146 Grundgesetz: eine Volksabstimmung über eine neue Verfassung mit dem Ziel, den bestehenden Staatenverbund in eine Europäische Föderation zu verwandeln.“

Heinrich August Winkler, Historiker, im „SPD-Newsletter“ vom 13. Oktober 2011

 

 

„Hätten wir Proteste wie in Griechenland oder Spanien, dann würde die Politik ganz anders unter Druck stehen.“

Sahra Wagenknecht, Bundestagsabgeordnete (Linkspartei), im Fraktionsmagazin „Clara“ Nr. 21/2011

 

 

„Was hat Deutschland mit den ‘Piraten’ gewonnen? Bislang nur eine weitere linke Partei, welche enttäuschten Wählern scheinbar ein Ventil gibt. In Wahrheit läßt dieses Ventil die berechtigte Kritik nur wie heiße Luft entweichen. Das nützt bloß denen, die diese Unzufriedenen soweit wie möglich politisch neutralisieren wollen, statt sich ihr stellen zu müssen.“

Hans Heckel, Politikredakteur, in der „Preußischen Allgemeinen Zeitung“ vom 15. Oktober 2011

 

 

„Die ‘Piraten’ sehe ich als männlich-dominierte Protestpartei von internet-affinen Menschen. Daß daraus wirklich eine Idee wird, die trägt, sehe ich noch nicht. Die ‘Piraten’ sind eine Ein-Punkt-Partei. (...) Mir ist lieber, der Protest geht zu den ‘Piraten’ als zu irgendwelchen dumpfen europakritischen Parteien.“

Winfried Kretschmann, Ministerpräsident Baden-Württembergs (Grüne), im „Focus“ vom 17. Oktober 2011

 

 

„Wem sich bei dem Wort Gleichstellungspolitik nicht die Nackenhaare sträuben, der wird die Idee der Freiheit nie begreifen.“

Norbert Bolz, Medienwissenschaftler, in der „FAZ“-Beilage „Denk ich an Deutschland“ vom 17. Oktober 2011

 

 

„Die türkischen Bauern haben der deutschen Mittelschicht bislang nicht viele Kinder geschenkt. Kann man ihnen das vorwerfen? Das Anwerbeabkommen war kein Familienbuch. In der Öffentlichkeit wird den Türkenkindern das Image von Problemkindern verpaßt. Dabei haben die Rührigen und Findigen unter ihnen großes Potential, das sich nicht nur auf zwei Länder, Sprachen und Kulturen beschränkt. Da gibt es nur eins: Löst euch von euren Vätern und Müttern, werdet erwachsen!“

Zafer Senocak, Schriftsteller, in der „Berliner Zeitung“ vom 18. Oktober 2011

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