© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  42/11 / 14. Oktober 2011

Meldungen

Euro-Krise bringt hohe Inflation über viele Jahre

ZUG. Der Schweizer Finanzexperte Felix Zulauf rechnet nicht mit einem Ende der Euro-Rettungspolitik. „Es wäre schön, könnte man die Währungsunion wieder rückgängig machen. Aber für eine Umkehr ist es zu spät. Jene Länder, die austreten würden, hätten schon am nächsten Tag ein bankrottes Bankensystem. Deshalb geht man weiter vorwärts“, erklärte der Chef der Vermögensverwaltung Zulauf Asset Management in der Wiener Presse. Damit der Euro weiter funktionieren kann, gebe es zwei Wege: „Entweder macht man eine Fiskalunion, in der die wohlhabenden Staaten die Defizitländer finanzieren müssen. Oder die Europäische Zentralbank muß aus dem Euro eine Schwachwährung machen, damit die Länder aus der Peripherie ihre Produktivität am Weltmarkt steigern können“, so Zulauf. Er rechne damit, daß die EZB Geld drucken wird: „Es wird zu einer hohen Inflation über viele Jahre kommen. Das ist das Ende des Erfolgsmodells von Ländern wie Deutschland oder Österreich. Dieses beruhte seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs auf einer starken Währung“, so der frühere UBS-Stratege. „Die deutsche und österreichische Industrie hat Wohlstand für ihre Bürger geschaffen, weil der Geldwert stabil gehalten wurde. Das führt zu sicheren Ersparnissen, und das führt zu nachhaltigen Investitionen.“ (li)

 

Regierung soll Geschäfte mit Iran unterbinden

BERLIN. Das Mideast Freedom Forum Berlin (MFFB) hat die weiter bestehenden deutschen Wirtschaftskontakte zum Iran scharf kritisiert. „Die Aktivitäten der Wirtschaftslobby sind ein Hohn auf die internationalen Sanktionsbemühungen gegen das iranische Regime. Deutsche Iran-Geschäfte werden offen in Zusammenarbeit mit Regimevertretern angebahnt“, erklärte der Sprecher der proisraelischen MFFB-Kampagne „Stop the bomb“, Michael Spaney. „Besonders der deutsche Technologietransfer und Investitionen in den iranischen Energiesektor, der die zentrale Stütze des Regimes darstellt, sind offenbar noch immer nicht durch effektive Maßnahmen der Bundesregierung unterbunden.“ Anlaß für die Kritik sind deutsch-iranische Geschäftstreffen in Dresden und Hamburg. (fis)

 

Zahl der Woche

122.035.900.000 Euro an Haushaltsmitteln hat Griechenland zwischen 1981 und 2009 von der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) bzw. der Europäischen Gemeinschaft (EG) erhalten. Griechenland war seit dem Beitritt 1981 nie Nettobeitragszahler.

(Quelle: EU-Kommission)

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