© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  42/11 / 14. Oktober 2011

„Fragwürdige Projekte“
Interview: RCDS prüft Klage gegen Jenaer Studentenrat
(JF)

Herr Ziemer, Sie prüfen eine Klage gegen den Jenaer Studentenrat. Warum?

Ziemer: Meines Erachtens überschreitet der Studentenrat seine Kompetenzen, indem er fragwürdige politische Projekte fördert. Gemäß dem Thüringer Hochschulgesetz definiert dieser seine Aufgaben unter anderem in der „Förderung der politischen Bildung und des staatsbürgerlichen Verantwortungsbewußtseins der Studenten“. Es kann nicht sein, daß mit dieser Formulierung verdeckte Veranstaltungen der Linkspartei oder Ausbildungsseminare für die Antifa finanziert werden.

Sie waren lange Mitglied des Studentenrates. Welche Entscheidung hat Sie besonders geärgert?

Ziemer: Als es beispielsweise um einen Finanzantrag der Katholischen Studentengemeinde ging, wurde von einigen Mitgliedern schrecklich dagegen polemisiert. Nach dem Motto, man könne nicht jede Sekte unterstützen, wollten linke Kräfte den Finanzantrag ablehnen.

Was ist der Unterschied zu konservativen Hochschulgruppen?

Ziemer: Konservative gehen sorgsamer mit den zu verwaltenden Geldmitteln um. Linke wollen ihren alternativen Lebensstil durchsetzen, ohne zu akzeptieren, daß andere Studenten ihre Individualität anders entfalten wollen.

 

Heiko Ziemer: Doktorand der Philosophischen Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena, war sieben Semester gewähltes Mitglied im Studentenrat. Von 2008 bis 2010 war er Gruppenvorsitzender des RCDS Jena. www.rcds-thueringen.de

 

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