© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  41/11 / 07. Oktober 2011

Meldungen

TU Chemnitz: Neues Forschungsfeld eröffnet

CHEMNITZ. Über drei Millionen Euro, bewilligt bis 2014 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), dürfen sich die Antragsteller des Projekts „Zwillingspolymerisation von organisch-anorganischen Hybridmonomeren zu Nanokompositen“ freuen. Stefan Spange, Professor für Polymerchemie und Leiter der DFG-begünstigten Forschergruppe an der TU Chemnitz, betont vor allem den angepeilten ökonomischen Nutzen des Unterfangens (TU Spektrum, 2/11). Wie alles, was mit Nanotechnologie zu tun hat, sind die Erwartungen dabei sehr hoch. Werden sie erfüllt, stehen 2014 funktionale Hybridmaterialien zur Verfügung, die in der Katalyse, bei der Beschleunigung und Steuerung chemischer Prozesse oder für die Speicherung von Gasen Verwendung finden. Spange ist gewiß, damit ein neues Forschungsfeld eröffnet zu haben, das der TU Chemnitz ein Alleinstellungsmerkmal garantiere. (kn)

 

Kosmologie: Weltbilder für Ausnahmemenschen

LEINFELDEN. Als Wissenschaftsjournalist zählt Rüdiger Vaas zu den begabtesten Dolmetschern, die Laien hochkomplexe Innovationen der Forschung vermitteln. In seinem Beitrag über die durch Messungen der Raumsonde „Planck“ gespeisten Weltbildkonstruktionen (Bild der Wissenschaft, 9/11) muß aber selbst Vaas mehrfach einräumen, daß die neuesten kosmologischen Modelle des Universums unser Vorstellungsvermögen „praktisch alle übersteigen“. Insoweit sind die auf diesem Forschungsgebiet global führenden Kosmologen der Universität Ulm, die am Computer Millionen von Himmelskarten der kosmischen Hintergrundstrahlung simulieren, wahre Ausnahmemenschen. Denen Vaas zutraut, das Standardmodell des Universums zu revolutionieren. Ob wir uns anschließend das All als Ring, Fußball oder Spiegelkabinett sowenig „vorstellen“ können wie die heutigen euklidischen, sphärischen oder hyperbolischen Modelangebote, erscheint aus Laiensicht bedeutungslos. (ck)

 

China: Moratorium für Gentechnik-Reis geplant

PEKING. In China soll es vorerst keinen kommerziellen Anbau von gentechnisch verändertem Reis geben. Das berichtet das chinesische Finanzmagazin Economic Observer unter Berufung auf das Pekinger Agrarministerium. Seit zwölf Jahren gibt es Versuchsfelder mit Gen-Reis in China. Ein möglicher Grund für das Anbaumoratorium sind ausländische Patente auf chinesische Gen-Reissorten. Im Falle des gewerbsmäßigen Genreisanbaus könnten beispielsweise US-Konzerne finanzielle Ansprüche gegen chinesische Reisbauern oder Exporteure geltend machen. Das würde für die chinesische Ernährungssicherheit ein unkalkulierbares Risiko darstellen. (fis)

 

Erkenntnis

„Ich glaube, daß Autos, die nur von einer Batterie angetrieben werden, zwar wichtiger werden. Aber eine nennenswerte Verbreitung werden sie mittelfristig nur in Nischen finden, beispielsweise in Großstädten.“

Takeshi Uchiyamada, Vize-Präsident und Chefentwickler von Toyota

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen