© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  39/11 / 23. September 2011

Lesereinspruch
Ohne Beleg
Thorsten Brückner

Zu: „Eskalation der Entfremdung“ von Günter D. Franke (JF 37/11)

Von einer Qualitätszeitung wie der JUNGEN FREIHEIT erwarte ich eine sachliche Auseinandersetzung auch auf dem Feld der Nahostpolitik. Unentschuldbar ist daher der Satz, für die Entfremdung zwischen der Türkei und dem jüdischen Staat sei unter anderem Benjamin Netanjahu verantwortlich, der „das Ziel eines palästinenserfreien homogeneren Israels vom Mittelmeer bis zum Jordan“ vor Augen habe.

Hat der Autor irgendwelche Belege oder sieht er auch nur Anzeichen dafür, daß der gegenwärtige israelische Premierminister eine Politik verfolgt, welche die Vertreibung der Palästinenser aus dem Gebiet zwischen Mittelmeer und Jordan zum Gegenstand hätte? Wie geht dies zusammen mit Netanjahus öffentlichem Bekenntnis zu einem Palästinenserstaat? Politiker, die mit der Forderung nach einer Vertreibung von Palästinensern aus dem historischen Mandatsgebiet sympathisieren, wurden von Netanjahu nicht in die Regierung geholt.

Transferideologen haben auch innerhalb des regierenden Likud gegenwärtig einen schweren Stand.

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