© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  38/11 / 16. September 2011

Meldungen

Theologe: Papst soll Luther würdigen

BONN. Eine stärkere Würdigung des Reformators Martin Luther (1483–1546) durch das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche wünscht sich der evangelische Berliner Theologieprofessor Christoph Markschies. Papst Benedikt XVI. solle bei seinem Deutschlandbesuch vom 22. bis 25. September Luther auch als Erneuerer der Kirche wertschätzen, sagte Markschies dem Informationsbrief des Ökumenischen Predigtpreises. Diese Auszeichnung wird jährlich vom Verlag für die Deutsche Wirtschaft in Bonn verliehen. Markschies zufolge sieht der Papst die Reformation bisher vor allem als „schrecklichen Irrtum“. Mit einer positiveren Beurteilung Luthers könnten beide Kirchen das 500. Jubiläum der Reformation im Jahr 2017 gemeinsam begehen. Nach seinen Worten wäre die Aufklärung des 18. Jahrhunderts ohne die Reformation anders verlaufen. Er widersprach dem Vorschlag des evangelischen Theologen Reinhard Frieling, den Papst als Sprecher der gesamten Christenheit anzuerkennen. Sie habe immer mehrere Sprecher gehabt, so Markschies. Er plädiere stattdessen dafür, wie in den ersten fünf Jahrhunderten des Christentums wieder gemeinsame Konzile zu veranstalten. Markschies war von 2006 bis 2010 Präsident der Berliner Humboldt-Universität. (idea)

 

Aktion zur Rettung der Schreibschrift

ERLANGEN. Die Zeitung Deutsche Sprachwelt hat eine Unterschriftenaktion „Rettet die Schreibschrift!“ gestaret. Anläßlich des Tags der deutschen Sprache vergangenen Samstag und zum Schulbeginn rief die in Erlangen erscheinende und von Thomas Paulwitz verantwortete Sprachzeitung dazu auf, die Schreibschrift als ein „Abbild der deutschen Sprache von hoher kultureller Bedeutung“ zu erhalten und weiterhin an den Grundschulen zu lehren. Getragen wird die Unterschriftensammlung gemeinsam mit anderen Vereinen wie der in Hannover ansässigen „Aktion Deutsche Sprache“. Die Unterzeichner fordern die Kultusminister dazu auf, „dafür zu sorgen, daß an den Schulen weiterhin Schreibschrift unterrichtet wird“. Unterstützer der Aktion können sich auf der neuen Facebook-Seite „Für Schreibschrift“ (www.facebook.de/Schreibschrift) austauschen. Hintergrund der Aktion ist eine Neuregelung in Hamburg. Dort steht es den Grundschulen seit dem Schuljahr 2011/12 frei, ob sie die bisherige Schreibschrift oder die sogenannte „Grundschrift“ unterrichten (JF 29/11). Auch in anderen Bundesländern wie in Baden-Württemberg und Bayern erproben einzelne Schulen die „Grundschrift“. Gegen diese Entwicklung wenden sich die Sprachschützer. Mit Blick auf die Erfahrungen aus der Rechtschreibreform warnen sie die Kultusminister vor einem weiteren schulpolitischen Mißgriff. In einer Erklärung der Deutschen Sprachwelt heißt es: „Wer die Schreibschrift abschafft, gibt nicht nur ein wertvolles Kulturgut auf, sondern behindert auch die geistige Entwicklung der Kinder.“ Die Schreibschrift fördere motorische Fähigkeiten, ästhetisches Bewußtsein und fließendes Denken. (JF)

 

Museum der bayerischen Könige eröffnet

Hohenschwangau. In Hohenschwangau ist vergangenen Freitag das Museum der bayerischen Könige eröffnet worden. Eine in fünf Abschnitte gegliederte Dauerausstellung dort umfaßt auf rund 1.000 Quadratmetern die Geschichte des Hauses Wittelsbach von den Anfängen im Jahr 1180 bis in die Gegenwart. (tha)

 

Sprachpranger

Colourful Meeting

Bezeichnung für das Tagungsprogramm der Hotelkette Park Inn in Deutschland

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