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© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 37/11 / 09. September 2011
Aufgeschnappt Ein paar Ebay-Nutzer werden sich verwundert die Augen reiben, wenn sie den Stettiner Bismarckturm auf der Seite des Internetauktionshauses entdecken. Für stolze 690.000 Euro kann man das 1921 eingeweihte Wahrzeichen der alten pommerschen Provinzhauptstadt erwerben. Verkäufer ist Robert Wierzchos, Mitinhaber eines deutsch-polnischen Zwei-Mann-Unternehmens. Sein Kompagnon erwarb den Aussichtsturm vor zehn Jahren für 350.000 Złoty, nachdem die Stadt Stettin für das denkmalgeschützte Gebäude per doppelseitiger Anzeige in der Berliner Zeitung nach einem deutschen Investor gesucht hatte. Sanierungspläne scheiterten. Aus finanziellen Gründen, so Wierzchos gegenüber der JF, konnte weder eine Galerie noch eine Gaststätte realisiert werden. Die hatte die Stadtverwaltung zur Auflage gemacht, um die Attraktivität des von den Polen als „Widokowa“ (Aussichtsturm) bezeichneten Ausflugziels zu steigern. Der Verfall des Denkmals, zu dessen Bau sich 1908 der „Verein zur Errichtung eines Bismarck-Denkmals der Provinz Pommern“ gegründet hatte, schreitet rasch voran. Anfang der Neunziger war das weithin sichtbare Monument auf dem Stettiner Weinberg noch öffentlich zugänglich. Lediglich die Adler auf den Strebepfeilern und die Bismarckbüste fehlten. www.bismarcktuerme.de |