© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  36/11 / 02. September 2011

Neuer Mut zum Fortschritt: Norbert Bolz gegen den linken Pop-Pessimismus
„Kalter Sozialismus des Umverteilens“
(wm)

Pessimismus ist die Krankheit unseres Zeitalters. Von einer prächtig gedeihenden „Angstindustrie“ verwaltet, hindert sie uns, so klagt der Berliner Philosoph Norbert Bolz, weiterhin an den Fortschritt „zu glauben“. Die üblichen Katastrophenszenarien, die den Zusammenbruch des Weltfinanzsystems, den Klimawandel, den demographischen Niedergang des Westens oder die Islamisierung Europas im Angebot haben, würden nur den „Pop-Pessimismus der Linksintellektuellen“ speisen und damit ihre kulturelle Hegemonie festigen. Diese gesellschaftlichen Eliten müßten Schwarz in Schwarz malen, um ihren „kalten Sozialismus des umverteilenden Wohlfahrtsstaates“ durchsetzen zu können (Die politische Meinung, Nr. 500/501). Aber nicht die Prediger der sozialen Gerechtigkeit, sondern die Anhänger des starken Staates seien die „wahren Freunde der Demokratie“. Gelinge ihnen im öffentlichen Raum die Aufhebung des Verdikts gegen den wissenschaftlich-technischen Fortschritt, wirtschaftliches Wachstum und die globale Führungsrolle des Westens, sei „der Weg zum Glück“ frei. Gerade am ersten Jahrestag des Sarrazin-Buches mit seinen Kassandrarufen zum demographischen Niedergang leuchtet ein Zusammenhang mit „Linksintellektuellen“, die auf seine Thesen geradezu hysterisch reagierten, allerdings nur Bolz selbst ein.

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