© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  36/11 / 02. September 2011

Meldungen

Rekapitalisierung der europäischen Banken

NEW YORK/LONDON. Die neue Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, hat langfristige Pläne zur Schuldenkontrolle und eine zwangsweise Rekapitalisierung der europäischen Banken gefordert. „Die Entwicklungen in diesem Sommer haben gezeigt, daß wir uns in einer gefährlichen neuen Phase befinden“, erklärte die frühere französische Finanzministerin am Samstag beim „Federal Reserve Symposium“ der US-Notenbank in Jackson Hole/Wyoming. „Wir laufen Gefahr, daß die fragile Erholung zum Erliegen kommt. Deshalb müssen wir jetzt agieren.“ Die europäische Bankenaufsicht EBA forderte in einem Brief an den Rat der EU-Finanz- und Wirtschaftsminister, daß der Euro-Rettungsfonds EFSF künftig auch Geld direkt an Banken geben darf, um sie vor drohenden Zahlungsproblemen zu schützen. Ein Anlaß für die Warnung ist die Tendenz bei Geschäftsbanken, sich gegenseitig weniger Geld zu leihen. Ihre Einlagen bei der Europäischen Zentralbank (EZB) stiegen vorige Woche auf über 100 Milliarden Euro. In den Wochen nach der Lehman-Pleite 2008 waren es etwa 250 Milliarden Euro gewesen. (fis)

 

Goldpreis von über 2.000 Dollar prognostiziert

Weiden. Der Rohstoffexperte Uwe Bergold sieht trotz des Kurseinbruchs einen anhaltenden Aufwärtstrend beim Goldpreis. „Gold ist der einzige Rohstoff, der auch Geld darstellt“, erklärte der Vermögensverwalter im Wiener Standard. „In einer kontraktiven Phase, die von einem Börsen- und Weltwirtschaftsabschwung gekennzeichnet ist, und wie wir sie seit dem Jahr 2000 erleben, behält deshalb Gold real seinen Wert oder steigert ihn sogar.“ Für Ende dieses Jahres prognostiziert der Ökonom einen Goldpreis von 2.000 Dollar. „Im Jahr 2012 sollte er die 3.000-Dollar-Schwelle erreichen, die ich im Jahr 2002 – damals stand der Goldpreis bei 320 Dollar – für spätestens 2012 angekündigt habe.“ Der Goldpreis laufe der Inflation immer voraus. „Wenn die strategische Aktienbaisse zu Ende ist, dann sollte man sich aber von allen Edelmetall- und Rohstoffengagements trennen und wieder komplett in den Standardaktienmarkt wechseln.“ (fis)

 

Zahl der Woche

Über 67.000 Petitionen der Initiative „Stoppt EU-Schuldenunion (ESM-Vertrag)!“ wurden seit Juni von Wählern an ihre jeweiligen Bundestagsabgeordneten per Internet versandt. 8,1 Prozent der angeschriebenen Politiker unterstützen die Forderung der Initiative. (Quelle: abgeordneten-check.de)

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