© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  35/11 / 26. August 2011

Die Debatte deuten

Mit dem Verlauf und einer Analyse der Debatte um Thilo Sarrazins Thesen zu Zuwanderung und Demographie befaßt sich eine neue Studie des Instituts für Staatspolitik. Die Bilanz nach einem Jahr fällt dabei zwiespältig aus: Einerseits wurde der Raum der freien Rede erweitert, konnten die Gegner ihr Ziel, Sarrazin sozial zu isolieren, nicht erreichen. Andererseits sind der Hysterie um seine Aussagen keine Taten gefolgt. Die in Leserbriefen und Lesungen erkennbare Zustimmung blieb (partei-)politisch ungenutzt. Eine umfangreiche Chronik der Ereignisse seit der Buchveröffentlichung sowie eine kommentierte Bibliographie der Sekundärliteratur ergänzen die Studie.

Institut für Staatspolitik (Hrsg.): Ein Jahr nach Sarrazin. Eine Debatte und ihre Folgen, 40 Seiten, geheftet, 5 Euro (Wissenschaftliche Reihe; Heft 18).Erscheint im September und kann ab jetzt vorbestellt werden.

Den Thesen Sarrazins und der Kritik an ihnen widmet sich auch der Sammelband „Zur Sache Sarrazin“. Prominente Autoren wie Henryk M. Broder, Mathias Brodkorb, Gunnar Heinsohn, Walter Laqueur und Cora Stephan verteidigen dabei zumeist die Aussagen des „umstrittenen“ Sozialdemokraten. Der Kommunikationsforscher Hans Mathias Kepplinger (JF 15/11) analysiert, warum die Skandalisierung scheiterte.

Jürgen Bellers (Hrsg.): Zur Sache Sarrazin. Wissenschaft, Medien, Materialien. LIT Verlag, Berlin 2010. 220 Seiten, brosch. 16,90 Euro

 

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