© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  35/11 / 26. August 2011

Meldungen

Buschkowsky warnt vor Armutswanderung

Berlin. Angesichts eines illegalen Zigeunerlagers im Görlitzer Park in Kreuzberg hat der Bezirksbürgermeister von Berlin-Neukölln, Heinz Buschkowsky (SPD), vor einer Armutswanderung von Zigeunern aus Rumänien und Bulgarien nach Deutschland gewarnt. „Ich glaube, wir stehen vor einer Armutswanderung in der EU“, sagte er dem ARD-Magazin „Report Mainz“. „Die Roma-Familien, die jetzt zu uns kommen, haben offensichtlich die Absicht zu bleiben“, sagte Buschkowsky. In Neukölln bildeten sich zunehmend Inseln von „Rumänen und Bulgaren“, die im Zuge der Freizügigkeit innerhalb der EU nach Deutschland kommen. Seine Kollegen aus anderen deutschen Großstädten machten ähnliche Erfahrungen. Auf Landes- und Bundesebene sei die Zuwanderung aus diesen Ländern noch nicht als neues Integrationsproblem erkannt worden, sagte der SPD-Politiker, der Verständnis für die neuen Zuwanderer zeigte. „Daß sie sich auf den Weg machen nach ein bißchen mehr Wohlstand, ist das Normalste, was jeder von uns auch tun würde.“ (ms)

 

Berliner Lehrer schreiben Brandbrief

Berlin. Die Lehrer einer Schule im Berliner Stadtteil Neukölln haben sich in einem Brandbrief an Bildungssenator Jürgen Zöllner (SPD) über eine „zunehmende Respektlosigkeit, Gewaltbereitschaft und Gewaltausübung“ vieler Kinder beklagt. Es gebe eine „gesteigerte Mißachtung gegenüber der Institution Schule (Zerstören von Mobiliar, Müll auf den Boden werfen, Urinieren in Aufgängen“, zitiert der Spiegel aus dem Brief der Pädagogen der Heinrich-Mann-Schule. Zudem seien eine „geringe Lernbereitschaft“ und „mangelnde Sprachkenntnisse“ selbst bei deutschen Schülern zu beobachten. Vor fünf Jahren hatte ein ähnliches Schreiben der Lehrer der Neuköllner Rütli-Schule für eine deutschlandweite Diskussion über Bildung und Integration ausgelöst (JF 15/06). (ms)

 

Pro-Deutschland zieht zum Brandenburger Tor

Berlin. Mit einer Demonstration vom Potsdamer Platz zum Brandenburger Tor und einem Anti-Islamisierungskongreß will die Bürgerbewegung Pro Deutschland am Wochenende um den Einzug in das Berliner Abgeordnetenhaus bei der Wahl am 18. September kämpfen. Die Veranstaltung steht nach Angaben von Pro-Spitzenkandidat Manfred Rouhs unter dem Motto „Wählen gehen für zensierte Thesen“ und spielt damit auf das gerichtliche Verbot des Wahlwerbespruchs „Wählen gehen für Thilos Thesen“ an. Gegen die Verwendung dieses Spruches hatte Thilo Sarrazin geklagt, weil er sich in seinen Persönlichkeitsrechten verletzt fühlte. „Wir rechnen mit bis zu 400 Teilnehmern“, sagte Rouhs der jungen freiheit mit Blick auf die Demonstration am Sonntag. Linksextremisten rufen im Internet dazu auf, die Veranstaltung zu blockieren. (ms)

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