© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  34/11 / 19. August 2011

Meldungen

Museum zur rußlanddeutschen Geschichte

DETMOLD. Das bundesweit einzige Museum zur Geschichte und Kultur der Rußlanddeutschen in Detmold hat nach einer Erweiterung seine Pforten wieder geöffnet. Unter dem Motto „Ausgepackt. Geschichte und Gegenwart der Deutschen aus Rußland“ bietet das Museum auf 500 Quadratmetern Objekte aus dem täglichen Leben, Fotografien, Dokumente, Kunstwerke und Schautafeln. Gegründet wurde das Museum 1996 durch den Detmolder Gymnasiallehrer Otto Hertel. Dessen private Sammlung sowie Kunstwerke des Bildhauers Jakob Wedel bildeten den Ausgangspunkt der Ausstellung auf dem Gelände der August-Hermann-Francke-Schulen in Detmold. Dort befinden sich neben dem Museum eine Bibliothek sowie ein Archiv und ein Depot für die Lagerung von Dokumenten und historischen Gegenständen. Museumsträger ist der 2002 gegründete Museumsverein für rußlanddeutsche Kultur und Volkskunde. Neben den von Aussiedlern mitgebrachten Gegenständen konnte die Zahl der Exponate in jüngerer Zeit durch Besuche in Rußland erweitert werden. Hinzu kommen Leihgaben aus anderen Museen, darunter dem Haus der Geschichte (Bonn) und dem LWL-Freilichtmuseum (Detmold). Schirmherr des Museums ist der ehemalige Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt und heutige Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister des Inneren, Christoph Bergner (CDU). Die Arbeit wird durch einen mit renommierten Historikern besetzten Fachbeirat unterstützt. Nach der Neueröffnung des Museums hat der Besuch Rußlanddeutscher deutlich zugenommen. Viele von ihnen seien stolz auf die ansprechend gestaltete Präsentation ihrer Geschichte, so die Museumsleiterin Katharina Neufeld. Es kämen ganze Familien mit Großeltern, Eltern und Enkeln und erlebten hier rußlanddeutsche Geschichte zum Anfassen. Etwa die Hälfte der Besucher sind Deutsche ohne Migrationsgeschichte, die hier etwas über den Erfahrungshintergrund ihrer Nachbarn lernen. Nach Ende der Schulsommerferien will das Museum vor allem gezielt Schulklassen einladen. (idea/JF)

 

Neue Ausgabe der „Sezession“ erschienen

ALBERSRODA. „Die herrschende Klasse hat berechtigten Anlaß zur Sorge: Jeder Tag, der vergeht, höhlt den ideologischen Konsens weiter aus, auf den ihre Politik sich stützt.“ Zu diesem Schluß gelangt der Sozialwissenschaftler und Publizist Manfred Kleine-Hartlage in seiner jetzt in der Zeitschrift Sezession (Heft 43, August 2011) veröffentlichten Betrachtung „Ein Jahr nach Sarrazin: Besichtigung des Schlachtfeldes“. Kleine-Hartlage widerspricht dem Eindruck, es habe sich nach der Sarrazin-Debatte „überhaupt nichts getan“; Sarrazin habe „das Machtgefüge der BRD erschüttert“. Die vom Institit für Staatspolitik (IfS) herausgegebe Zeitschrift enthält neben einem Autorenporträt des französischen Schriftstellers Michel Houellebecq einen Aufsatz von Ellen Kositza über den türkischstämmigen Feridun Zaimoglu („Kanak Sprak“). Der Historiker Karlheinz Weißmann setzt sich mit dem Begriff „Kollektive Identität“ auseinander, Chaim Noll schreibt über die „Annullierung der Aufklärung“, Martin Lichtmesz hat ein „Kleines Traktat über die verschleppte Gewalt“ beigesteuert und Siegfried Gerlich widmet sich der politischen Theologie des Judentums. Kürzere Beiträge unter anderem über den norwegischen Attentäter Anders Behring Breivik sowie zahlreiche Rezensionen runden das kurzweilige Heft ab. (tha) www.sezession.de

 

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