© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  34/11 / 19. August 2011

Die Linke und das Gedenken an die Maueropfer
Sitzengeblieben
Christian Dorn

Echtes „Volkseigentum“ gab es nur im totalitären DDR-Staat. Denn in der auf Lüge, Propaganda, administrativer Macht und permanenter Mobilisierung gegründeten Diktatur war der einzelne zuerst Teil der sozialistischen Menschengemeinschaft. Freiheit wurde zur Illusion erklärt, die nichts anderes sei als die „Einsicht in die Notwendigkeit“.

Daß dieses Verständnis bis heute in der politischen und publizistischen Linken Deutschlands vorherrscht, zeigen der Zynismus des einstigen FDJ-Zentralorgans Junge Welt, das für 28 Jahre Berliner Mauer „Danke“ sagte, die Parteivorsitzende, die die Verantwortung der SED für den Mauerbau leugnete oder jene Linken-Politiker, die während der Gedenkminute demonstrativ sitzen blieben. Es ist nicht verkehrt, das Stalinistenblatt als einen „‘Stürmer’ von links“ (Hubertus Knabe) und die Ewiggestrigen um Gesine Lötzsch als „dieses verkommene Pack“ (Wolf Biermann) zu benennen. Tatsächlich beherrschen sie das Liedgut von einst: Sie sagen uns, wo sie stehen und welchen Weg sie gehen; etwa Gesine Lötzsch, die unlängst nach dem Weg zum Kommunismus fragte.

Eine denkbare Frage wäre: Wo geht es zum Verbotsverfahren? Zunächst sollten aber die „Sitzenbleiber“ im Norden zum Nachhilfeunterricht in die Zellen von Hohenschönhausen.

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