© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  33/11 / 12. August 2011

Leserbriefe

Zu: „Mörderischer Verfall“ von Thorsten Hinz, JF 31/32-11

Zunehmende Besatzungsmacht

Es gibt Länder, in denen mit Hilfe von TNT wöchentlich, vor allem an Freitagen, zerfetzte Menschen durch die Luft segeln. Diese Opferzahl scheint uns aber nicht präsent zu sein. Gerade hat ein Taliban entdeckt, daß man TNT auch im Turban spazierentragen kann. Und hierzulande begegnet uns das Kopftuch als sichtbares Parteiabzeichen des Islam. Oder ich treffe auf dem städtischen Gehweg in der City auf ein Rudel türkischer Männer, denen ich ausweichen muß, da diese Zuwanderer generell keinen Platz machen. So benimmt sich nur eine Besatzungsmacht, die ein gewaltiges türkisches Heer hinter sich weiß.

Werner Weik, VS-Villingen

 

 

Zu: „Wagners Schweinestall“ von Doris Neujahr, JF 31-32/11

Eigentlicher Skandal: Die Kirche

Der Bild-Kommentator Franz-Josef Wagner war zwar schon als Kettenhund bekannt, was er sich aber hier leistete, ist bar jeden menschlichen Anstands. Das eigentlich Skandalöse ist jedoch das Drängen der Kirchengemeinde zu diesem verächtlichen Schritt, die sich damit jeglicher Legitimation beraubte.

Margot Kaczmarek, Hasbergen

 

Ein Reich, das nicht mehr bleibt

Daß die Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Wunsiedel die Auflösung des Grabes von Rudolf Heß betrieben hat, ist beschämend und zutiefst unchristlich. Denn zu den Werken der Barmherzigkeit im Christentum gehört es auch, die Toten zu begraben. Hiermit hat die evangelische Kirche wieder ein Stück ihrer Glaubwürdigkeit eingebüßt – und vermutlich auch einige Mitglieder. Aber stört das die Amtskirche? Sangen die Protestanten früher „Das Reich muß uns doch bleiben“, so scheint heute die Devise zu lauten: Was bleibt, muß uns doch reichen.

Edelbert Breu, Lauterhofen

 

 

Zur Meldung: „Stärkere Kontrolle von Integrationskursen“, JF 31-32/11

Sie siegen durch die Wiegen

Jetzt gehöre auch ich zu Ihrer Leserschar, obwohl ich mit meinen 80 Jahren nicht gerade mehr „jung“ bin. Die Freiheit ist nicht nur in Integrationskursen zu verteidigen, verstärkte Kontrolle wäre auch in den öffentlichen Verkehrsmitteln angesagt. Gerade weil folgende Situation schon einige Jahre zurückliegt, sagt sie doch viel über unsere Zukunft:

Ich steige in den Vorort-Bus, alles besetzt. Ein junger Türke nimmt seine Füße vom einzigen freien Platz und sagt, ich solle mich setzen. Ich lehne ab, ich hätte einen neuen weißen Rock an. Der Türke erwidert, daß dies ausländerfeindlich sei, außerdem sei mein Rock schon dreckig. Ich sagte: „Nein, Sie sind inländerfeindlich.“ Darauf er: „Solch ein Wort gibt es nicht!“ Es folgt der Beifall mehrerer junger Türken, ich wäre eine typische deutsche Feindin, blond, blaue Augen: „Warte mal, bis wir mehr werden, dann kriegen wir euch deutsche Huren auch noch unters Kopftuch, wir siegen durch die Wiegen.“ Zwei noch ältere Frauen setzten hinzu: „Da sind Sie selber schuld. Sie hätten den Mund halten sollen, die sind doch schon in der Überzahl.“ Ich bin zwar vor Wut ausgestiegen, doch die Wut hat seither nur noch zugenommen.

Ursula Lindenberg, Bremen

 

 

Zu: „Verzweifelte Hilflosigkeit“ von Ronald Berthold, JF 30/11

Nicht geschwommen, marschiert

Über die Berliner CDU-Führung schreibt Berthold: „Da schwimmt man doch lieber im Strom mit.“ Mit dieser pauschalen Behauptung tut der Autor jedenfalls Frank Henkel Unrecht. Marschierte dieser doch beim letzten Christopher-Street-Day in Berlin in der ersten Reihe.

Dr. Theodor Seidel, Berlin

 

 

Zu: „Gefressene Väter“ von Volker König, JF 30/11

Berühmtes ehemaliges Vorbild

Die Grünen haben den Deutschen nach dem Verlust des Hitlergrußes und der Bekreuzigung am Weihwasserbecken ihr tägliches Ritual zurückgegeben: das Ausspülen des Joghurtbechers mit warmem Wasser. Am deutschen Umweltwesen soll die Welt genesen. Wenn ich die dreijährigen Kindersoldätchen mit ihren Fahrradhelmen morgens um acht in ihre Abschiebeanstalten („Kita“) einrücken sehe, verstehe ich jene philosophische Auffassung, derzufolge die Inhalte bleiben und nur die Ebenen wechseln. Die Jugend wird erzogen zu Nichtrauchern, Nichttrinkern und Vegetariern. Kennen wir da nicht ein berühmtes ehemaliges Vorbild?

Klaus Buchwald, Augsburg

 

Nichts als grüner Totalitarismus

Die Grünen sind rote Wölfe im Schafspelz, Gesellschaftsveränderer und Systemzerstörer mit der Ideologie der 68er – Kretschmann und andere führende Köpfe entstammen dunkelroten kommunistischen Vereinigungen. Für sie sind Kinder Eigentum des Staates und gehören in Krippen, damit sie indoktriniert werden können gegen die Eltern, wie dies schon in der DDR geschah. Deutsche sind bloße „Nicht-Migranten“, mehr nicht. Die Kultur wird ersetzt durch Kopulation und öffentliche Verrichtung der Notdurft auf öffentlichen Bühnen. Ihre Toleranz hört auf, wo sich jemand als Christ bekennt.

Und über die Justiz, insbesondere die Urteile des Bundesarbeitsgerichts, wird die Demontage der Grundlagen unserer freiheitlich-demokratischen Ordnung vorangetrieben. An Sitzblockaden und gesetzwidrigen Aktionen teilnehmende Politiker werden gefeiert, das Rechtsverständnis auf den Kopf gestellt. Dabei eint sie ein Ziel: Ohne echte Arbeit zu echtem Geld kommen. Die regierenden Politiker sind nur noch Getriebene – von einer grünen Ideologie, von Presse und Fernsehen, Wahlterminen und leeren Kassen. Doch die Rechnung bezahlen wir alle.

Helmut Dittberner, Schömberg

 

 

Zu: „Konzepte gegen die Welt der Unordnung“ von Klaus Hornung, JF 30/11

Diktatur der Gleichheit

Eine gründliche Analyse! Interessant wäre jedoch, zusätzlich den Einfluß der Diktatur der Gleichheit auf den Relativismus zu verfolgen.

Franz Harder, Leopoldshöhe

 

 

Zu: „Totschlagargument ´eugenische Vergangenheit`“ von Wolfgang Hauser, JF 30/11

Unkenntnis seitens der Kritiker

Wer die eugenische Bevölkerungspolitik der Nationalsozialisten als Argument gegen die PID-Befürworter benutzt, beweist damit nur seine Unkenntnis. Begründer der Eugenik war der Brite F. Galton, Vorreiter in der Umsetzung eugenischer Lehren war das demokratische Musterland USA. Dort gab es rassehygienisch begründete staatliche Eheverbote. Der erste Bundesstaat, der solches Gesetz erließ, war 1895 Connecticut. Dem folgten zwanzig weitere Bundesstaaten. Davon betroffen waren Geisteskranke, Schwachsinnige, Epileptiker sowie Personen, die der öffentlichen Armenpflege zur Last fielen. In verschiedenen Staaten galt das Gesetz auch für Trunksüchtige und Gewohnheitsverbrecher. So sollte die Fortpflanzung von Bürgern „falschen Typs“ verhindert werden.

US-Präsident Theodore Roosevelt hatte auch diesbezügliche Vorstellungen: „Kriminelle sollten sterilisiert werden, und Minderbegabten sollte verboten werden, Nachkommen zu hinterlassen.“ Tatsächlich wurden solche Gesetze 1915 in Schweden und Norwegen sowie 1921 in Dänemark erlassen. 1927 erklärte der Oberste US-Gerichtshof die Zwangssterilisation als mit der Verfassung vereinbar. Für das in Deutschland 1933 erlassene Gesetz zur Verhinderung erbkranken Nachwuchses diente als Vorlage ein Modellgesetz zur Sterilisation Geisteskranker des US-Amerikaners Laughlin, der 1936 die Ehrendoktorwürde der Universität Heidelberg erhielt. Bemerkenswert ist zudem, daß die US-Zeitschrift Eugenical News noch im Kriege die antisemitischen Maßnahmen in Deutschland lobte. Dies zeigt, daß die Maßnahmen in Deutschland nach 1933 auf der Linie des biopolitischen Zeitgeistes lagen.

Dr. Manfred Förster, Einbeck

 

 

Zum Leserbrief „Verwunderung: Reeducation 2.0“ von Sophus Wickram, JF 30/11

Der Zusammenhang ist unfair

Es ist nicht fair, Frau de Lisle mit dem Reeducation-Programm der Amerikaner in Verbindung zu bringen. Das war lange vor ihrer Geburt, sie hat damit ebensowenig zu tun wie ich mit antisemitischen Artikeln im „Stürmer“, meine englischen Freunde mit den antideutschen Ausfällen von Winston Churchill oder junge Russen mit irgendwelchen Maßnahmen von Stalin.

Klaus-Peter Kubiak, Recklinghausen

 

 

Zum Schwerpunktthema „Der letzte Augenzeuge“, JF 29/11

Nicht „irgendein hoher Offizier“

Das Interview von Moritz Schwarz mit Kurt Salterberg war für mich sehr interessant. Insbesondere die Stellungnahme zur seinerzeitigen Einstelllung zu Stauffenberg ist sehr offen und entspricht den Tatsachen. Der letzte Abschnitt bedarf aber einer Richtigstellung:

Als Chef der 1./IR 77(MGK) mußte ich beim Angriff bei Orscha am 11. August 1942, 4.30 Uhr das Bataillon übernehmen, weil der Kommandeur gefallen war. Ich erhielt einen Lungensteck- und durchschuß, den ich mit Taschentüchern versorgte. Als aber um 6.15 Uhr eine zweite Garbe meinen linken Unterschenkel traf, war an Weitermachen nicht mehr zu denken. In Ermangelung eines einsatzfähigen Offiziers – alle waren schwer verwundet oder gefallen – schleiften mich mehrere Kameraden zum Feldlazarett, am Abend wurde ich mit der JU 52 ausgeflogen. Das Kommando übergab ich einem meiner Zugführer, Unteroffizier Schwertherr. Dieser erhielt dann das Ritterkreuz. Soweit meine Erfahrung als Frontoffizier in Sachen „echte Helden“. Es mußte unbedingt ein Mannschaftsdienstgrad herausgestellt werden, war die seinerzeitige Erklärung.

Dr. Wolfgang Roeb, Berlin

 

 

Zu: „Schäubles Waterloo“ von Wilhelm Hankel, JF 29/11

Diktatorische Euro-Fetischisten

Wir haben uns in der jüngeren Geschichte von Erzganoven wie Hitler und Honecker das Allerschlimmste gefallen lassen müssen, und nun droht die Gefahr, daß quasi-diktatorische Euro-Fetischisten unsere Ersparnisse vernichten. Ich habe kein Vertrauen mehr zu unseren Volksvertretern, die über zwei Billionen Euro Schulden verursacht haben und trotzdem unser Geld in der Welt verteilen.

Günther Rose, Norden

 

 

Zu: „Wir reformieren uns zu Tode“ von Thomas Paulwitz, JF 29/11

Am besten nur noch in Versalien

Vielleicht ließe sich ja – um unseren Schülern noch mehr entgegenzukommen – generell auch auf die Kleinbuchstaben in unserer Druckschrift verzichten? Früher wurden etwa Telegramme nur in Versalien ausgedruckt.

Als Auslandsdeutscher habe ich in Bukarest die Evangelische (deutsche) Schule besucht. Gleich in der ersten Klasse erlernten wir in „Deutsch“ die gotische Schreib- und Druckschrift (Fraktur), im Fach „Rumänisch“ die lateinische Schreib- und Druckschrift (Antiqua), und weil jede dieser vier Schriften Groß- und Kleinbuchstaben hatte, waren das insgesamt acht Alphabete, die wir als ABC-Schützen uns aneignen und fleißig üben mußten. Daran habe weder ich, noch hat auch nur ein einziger Klassenkamerad körperlich oder seelisch gelitten.

Hans-Gert Kessler, München

 

 

Zu: „Bei der Masse verhaßt“ von Hans-Joachim von Leesen, JF 29/11

„Antifa“ hieß Angriff im Lager

Ich war von August 1944 bis September 1949 in russischer Kriegsgefangenschaft und kann den Ausführungen hier nur zustimmen. Bereits im Klosterlager in Elabuga an der Kama wurden wir Neuankömmlinge fast täglich von Werbern des Bundes Deutscher Offiziere (BDO), vereint im Nationalkomitee Freies Deutschland (NKFD), bearbeitet. Der Erfolg war gering.

Die „Antifa“, so nannte sich diese Gruppe von Gefangenen, bezeichnete alle anderen als „Faschist“ oder „Nazi“. Die besten Posten in den Lagern wurden von ihnen besetzt, die anderen wurden Schikanen ausgesetzt, auch von Ärzten  der „Antifa“. Diese behielten sich vor, Gefangene nicht oder schlecht zu behandeln. Beispielsweise schrieben sie Kranke nicht arbeitsunfähig und nahmen damit gesundheitliche Schäden oder den Tod der Gefangenen billigend in Kauf. Ich habe das am eigenen Leib erfahren. Als ich mich mit einer vereiterten Krätze der russischen Ärztin vorstellte, rief sie entsetzt mit russischem Akzent: „Deutscher Arzt, großer Schwein!“ In einem anderen Lager befahl der Lagerkommandant, ein gefürchteter Antifaschist, zusätzliche Arbeiten an Sonntagen. Weil ich das ablehnte, wurde ich vom Kommandanten übel beschimpft und als „Nazi“ bezeichnet. Vor meinen Augen zerriß er als Strafe die einzige Postkarte, die wir monatlich bekamen. Bei der nächsten Verweigerung – wir waren inzwischen drei Offiziere – wurden wir 14 Tage bei Wasser und Brot in das Lagergefängnis gesperrt, bewacht von deutschen „Antifa“-Soldaten.

Helmut Trella, Mannheim

 

 

Zu: „Pankraz, der Weißenhof und das Kulturerbe“, JF 28/11

Schusters fragwürdige Leisten

Nun ist Schuster-Stuttgart also erneut gescheitert mit dem Versuch, Häuser der Weißenhofsiedlung in Stuttgart zum Weltkulturerbe erklären zu lassen. Stur und unbelehrbar wollten sie dies abermals versuchen in der Hoffnung, daß die Unesco irgendwann erlahmt und ihrem Wunsch nachgibt, nur um die Quälgeister endlich loszuwerden. Eines der „Hauptargumente“ der Antragsteller ist der Hinweis darauf, daß die Nationalsozialisten keinen Geschmack an diesen Häusern gefunden hatten. Auf diese „Begründung“ fiel die Unesco natürlich nicht herein, da die Qualifizierung eines Bauwerks als Weltkulturerbe sich nach anderen Kriterien richtet.

Hans-Erich Kollberger, Stuttgart

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