© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  33/11 / 12. August 2011

Meldungen

Aufschwung für Volks- und Raiffeisenbanken

BERLIN. Angesichts der milliardenschweren Rettungspakete für Großbanken vertrauen immer mehr Deutsche dem konservativen Wirtschaften der 1.138 Volks- und Raiffeisenbanken. Der Genossenschaftssektor kam 2010 zusammen mit der WGZ- und DG-Bank sowie der Münchener Hypothekenbank auf eine Bilanzsumme von 1,02 Billionen Euro. Der Jahresüberschuß stieg um 31,3 Prozent auf 6,1 Milliarden Euro. Bei Gewerbekrediten steigerte die Finanzgruppe ihren Marktanteil auf 28,1 Prozent. Die Genossenschaftsbanken konnten etwa 300.000 neue Mitglieder gewinnen und zählen nun 16,7 Millionen Anteilseigner. Der Branchenverband BVR kritisierte aber die wegen der Finanzkrise verschärften „Basel III“-Richtlinien zur Kreditvergabe: „Alle Institute über einen Kamm zu scheren, führt nicht zu effizienter Regulierung, sondern schwächt diejenigen, die den Finanzmarkt durch ihre solide Geschäftstätigkeit stabilisieren“, erklärte BVR-Chef Uwe Fröhlich. (fis)

 

Euro-Krise: CDU-Mann fordert Sondersitzung

BERLIN. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Klaus-Peter Willsch hat angesichts der neuen Milliardenhilfen für Griechenland eine Sondersitzung des Deutschen Bundestages gefordert. Es sei ein eklatanter Verstoß gegen das Haushaltsrecht des Bundestages, wenn trotz eindeutiger Beschlüsse die Zustimmung des Parlaments nicht eingeholt werde, monierte Willsch. „Wenn die getroffenen Beschlüsse nicht einmal mehr das Blatt Papier wert sind, auf dem sie geschrieben werden, kommt das Parlament am besten gar nicht mehr aus der Sommerpause zurück“, so der CDU-Politiker. Hintergrund sind die Ergebnisse des EU-Sondergipfels zur Euro-Rettung, auf dem Ende Juli vereinbart wurde, einen Teil der griechischen Staatsanleihen in neue Papiere umzutauschen, die von einer Aktiengesellschaft in Hand der Euro-Staaten (EFSF) garantiert werden sollen. Derzeit würden die Abgeordneten systematisch verwirrt, kritisierte Willsch. Er stellt sich damit gegen die Auffassung des Bundestagspräsidenten Norbert Lammert (CDU), der einen neuen Parlamentsbeschluß ablehnt. (ho)

 

Zahl der Woche

4,59 Millionen Personen arbeiteten im vergangenen Jahr im öffentlichen Dienst. Das sind 38.600 Beschäftigte mehr als 2009. Besonders bei der Bundesagentur für Arbeit und an den Hochschulen wurden mehr Mitarbeiter, allerdings befristet, beschäftigt. (Quelle: Statistisches Bundesamt)

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