© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  33/11 / 12. August 2011

Lesereinspruch
Mehr Debatte!
Jan Heitermeier

Zu: „Videospielen macht dumm“ von Christoph Keller (JF 30/11)

Der Beitrag von Herrn Keller ist leider in seiner Einseitigkeit und Plattheit kaum zu überbieten. Einer Zeitung für Debatte und Kultur im Grunde nicht angemessen. Keller bezieht sich auf Ausführungen eines einzelnen Forschers, der dem Medium Videospiel bekanntermaßen ablehnend gegenübersteht.

Ich wünsche mir eine inhaltliche Auseinandersetzung und eine breitere, differenzierte Betrachtung der Hintergründe. Mehr Debatte ist gefragt! Selbstverständlich ist es legitim, auf die möglichen schädlichen Auswirkungen eines überhöhten Medienkonsums hinzuweisen (was ist bei überhöhtem Konsum nicht schädlich?), aber zur breiten Auseinandersetzung gehört, auch Studien zu erwähnen, die beispielsweise die unterschiedliche Verarbeitung realer und virtueller Gewaltdarstellung nachweisen.

Die Freiheit, über seine Konsumgewohnheiten eigenverantwortlich zu entscheiden, ist für Videospieler ein drängendes Anliegen. Auch Konservative spielen und würden vermutlich statt solcher Schmähbeiträge lieber eine ernsthafte Auseinandersetzung mit diesem Medium und seinen Inhalten lesen.

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