© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  31-32/11 29. Juli / 05. August 2011

Zitate

„Wir müssen uns klarmachen, was Geld eigentlich ist. Ein Geldschein ist weniger als einen Cent wert. Der Wert des Geldes bemißt sich am Vertrauen, das man in die Währung hat. Und deshalb müssen wir mit diesem Gut behutsam umgehen.“

Paul Kirchhof, ehemaliger Bundesverfassungsrichter, in der „Bunten“ vom 21. Juli 2011

 

 

„Ich akzeptiere die Aussage der Politiker nicht, entweder seid ihr für den Kurs, den wir einschlagen, oder ihr seid gegen den Euro. Das erinnert mich an die DDR: Entweder seid ihr für den Sozialismus oder für den Krieg.“

Hans-Werner Sinn, Präsident des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung, im „Südkurier“ vom 25. Juli 2011

 

 

„Die Parteien haben längst abgedankt. CDU, SPD und Grüne überbieten sich in Europa-Rhetorik und die FDP, die von Natur und Parteigeschichte her die Hüterin des Geldes sein müßte, hat sich mit ihrer mißlungenen Steuersenkungskampagne selbst aus dem Spiel genommen. Man muß kein Hellseher sein, um dem jetzt gefeierten Rettungsprogramm eine geringe Halbwertzeit zu prophezeien. Denn auf Dauer werden es die Regierten nicht hinnehmen, daß die Regierungen ein Europa bauen, in dem einzelne Länder andere auf immer und ewig finanzieren.“

Alexander Gauland, Publizist, im „Tagespiegel“ vom 25. Juli 2011

 

 

„Was können die verstorbenen Staatsmänner Jefferson und Churchill dafür, daß der Norweger sie zitierte, was kann der legendäre Philosoph Mill dafür, daß ein zum Verbrechen Entschlossener sich auf ihn beruft? Der Rückgriff eines Menschen, der Kinder erschießt, auf das Christentum ist ebenso hirnrissig und aller Logik fern wie die Ermordung von Landsleuten durch einen, der die Nation zu schützen vorgibt.“

Georg Paul Hefty, Redakteur, in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ vom 25. Juli 2011

 

 

„Nach dem Mord an Theo van Gogh mochte sich kein Kommentator den Hinweis verkneifen, der holländische Filmemacher habe viele Muslime ’beleidigt‘; (…) Breivik hat das alles mitbekommen. Gut möglich, daß er sich gedacht hat: ‘Was die können, das kann ich auch.’ Und hätte er sich als Ziel nicht ein Ferienlager der Sozialistischen Jugend ausgesucht, sondern eine amerikanische Einrichtung oder eine israelische Sportlergruppe, wären die Differenzierer und Versteher wieder unterwegs: Schrecklich, diese Tat, aber …“

Henryk M. Broder, Publizist, auf „Welt online“ am 25. Juli 2011

 

 

„Seit 60 Jahren sind der schnelle Applaus fürs Fremde und die Abqualifizierung des Eigenen ein tief eingepflanzter Kollateralschaden des vom Nationalsozialismus nachhaltig torpedierten deutschen Selbstbildes. (…) Das Verstecken und Vermeiden der eigenen Sprache geriet zum guten Ton, zum Beweis für Läuterung. Und inmitten dieser mentalen Konjunktur wurden die meisten Musikredakteure in diesem Lande sozialisiert und codiert. Sie denken Pop englisch. Und Punkt.“

Paul-Hermann Gruner, Bildender Künstler, im Feuilleton des Deutschlandradios am 25. Juli 2011

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