© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  30/11 22. Juli 2011

Meldungen

Schuldenschnitt bedingt Rauswurf aus dem Euro

FRANKFURT. Der frühere Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank (EZB), Otmar Issing, hält einen Rauswurf Griechenlands aus der Euro-Zone für unvermeidlich. Das EU-Land werde seine Milliardenschulden nicht bedienen können. „Simulationen, die etwas anderes zeigen, beruhen auf unrealistischen Annahmen. Ein massiver Schuldenschnitt ist also unvermeidlich“, erklärte der Präsident des Center for Financial Studies in der FAZ. „Bleibt Griechenland danach Mitglied in der Währungsunion und kann auf weitere Hilfen sowie Refinanzierung bei der EZB vertrauen, ist das Ende der Währungsunion eingeläutet.“ Athen erhielte durch den Schuldenschnitt faktisch einen Freibrief, mit der verhängnisvollen Politik der Vergangenheit fortzufahren, warnte Issing. Auch Pläne, den Schuldenschnitt über den Euro-Rettungsfonds EFSF durchzuführen, änderten nichts an der Grundproblematik: „Die Einladung, sich von einem großen Teil der Schulden zu befreien, wird sich für Länder mit hoher Staatsschuld als unwiderstehlich erweisen.“ (fis)

 

Zahl der Woche

100 Millionen Euro mehr als nötig nahm die gesetzliche Sozialversicherung im ersten Quartal 2011 ein. Die Gesamteinnahmen stiegen um 2,8 Prozent auf insgesamt 127,3 Milliarden Euro. Im Vorjahreszeitraum gab es noch ein Finanzierungsdefizit von vier Milliarden Euro. (Quelle: Statistisches Bundesamt)

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