© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  29/11 15. Juli 2011

Meldungen

Euro-Zone wird zu „einer Koalition der Willigen“

LONDON. Der britische Finanz­experte David Marsh rechnet mit einem Ausscheiden von Defizitländern aus der Euro-Zone. Die Europäische Währungsunion (EWU) werde dann „zu einer Koalition der Willigen“, die sich auf einen harten Kern mit zehn oder zwölf Staaten reduziere. „Das kann schon in den nächsten drei Jahren passieren“, erklärte der Chef des Londoner Official Monetary and Financial Institutions Forum (OMFIF) in der FAZ. „Die Währungsunion wird dadurch homogener. Eine politische Union wird es dann nicht mehr geben müssen, weil die Länder ökonomisch stärker konvergieren“, so Marsh. Schon 2010 hätte man einen Schuldenschnitt für Griechenland beschließen sollen. Umschuldungen und Austritte aus der Euro-Zone bedeuteten auch keineswegs das Ende der EWU: „Der Euro wird bestehen bleiben, denn die Chinesen, die Japaner, die großen Anleger dieser Welt, wollen ihre Währungsreserven diversifizieren. Sie wollen nicht einem Monopol des Dollar ausgesetzt sein“, prognostizierte Marsh. „Man kann ein friedliches und prosperierendes Europa auch ohne einen überdimensionierten Euro schaffen.“ (fis)

 

EU plant zusätzliche Lasten für Autofahrer

MÜNCHEN. Der ADAC rechnet trotz aller Politiker-Dementis mit Straßenbenutzungsgebühren für Pkws. „Wir müssen davon ausgehen, daß der Staat aufgrund der Schuldenproblematik und Ausgabenpolitik immer tiefer in die Taschen der Bürger greift“, warnte ADAC-Präsident Peter Meyer in der Wirtschaftswoche. Egal, wie man es nenne: „Die Besteuerung des Verkehrs wird weiter wachsen, durch eine Pkw-Maut, Straßenvignette oder Schlaglochsteuer.“ Hinzu kämen Pläne der EU, Staukosten in Rechnung zu stellen. „Wir finanzieren mit unseren Steuergeldern, die wir an die EU zahlen, europaweit neue Straßen – und sollen nun auch noch für die Staus auf unseren Straßen Strafe zahlen“, kritisierte Meyer. „Das Ding wird sicher einen wohlklingenden Namen bekommen.“ Auch die Umweltzonen zur Reduktion der Feinstaubbelastungen seien von Brüssel initiiert worden. (fis)

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